Rehkitz bei nächtlicher Mähaktion getötet
ORFGEN-HAHN – Rücksichtslosigkeit kostet Rekitz das Leben –
Montagnacht fiel ein Rehkitz einem Mähwerk zum Opfer. Einwohner von Orfgen-Hahn sind erbost, zornig, wütend und zugleich tief traurig. Montag beobachteten Anwohner in Hahn, dass am Waldrand in Richtung Mehren und Ziegenhain eine Ricke mit ihrem Kitz aus dem Wald auf die Weide ging. Das Gras war gut kniehoch und das Kitz bald nicht mehr zu sehen. Das Gras, das wusste man wohl, sollte in den nächsten Stunden für die Silage gemäht werden. Bei Kata K. und Andi D. läuteten die Alarmglocken. Sie setzten sich mit den betreffenden Personen in Verbindung. Sagten sowohl dem Jagdaufseher als auch dem Landwirt, dem Ernteunternehmen bescheid. Die beiden Hahner waren selber in die Weide gegangen und hatten nach dem Kitz gesucht und irgendwann auch gefunden.
Die Ricke war bis in den Abend nicht zurückgekehrt. Nach 22:00 Uhr tauchte die Mähmaschine auf. Andi stürmte zur weide rüber und sprach den Fahrer der Mähmaschine an. Er klärte ihn darüber auf dass das Kitz immer noch in der Weide, zirka 20 Meter im Feld lag. Er wurde aufgefordert das Mähen des Grases, das für die Silage gedacht ist, auf den Dienstag zu verschieben. Die Ricke werde ihr Kitz in der Nacht noch holen. Alles Zusprechen und Bitten half nichts, der Mann setzte seine „totbringende“ Fahrt fort. Das Resultat war am Morgen auf der gemähten Weide zu finden. Das Kitz lag zerfetzt im Gras.
Andi und Katja erstatteten bei der Polizei Altenkirchen Anzeige. Sie sind über die Kaltblütigkeit des verantwortlichen Mannes aus Kescheid mehr als erbost. Für das Mähen des Grases hat er den Tot des kleinen Rehes bewusst in Kauf genommen. Das Leben dieses Tierchens, das gerade erst auf die Welt gekommen war, durch seine Uneinsichtigkeit brutal und grausam beendet.
Es gibt, das wurde von vielen Seiten bestätigt und mit Beispielen untermauert, einige Möglichkeiten die Tiere aus der Weide oder Wiese fern zu halten, oder aufzufinden. In Orfgen-Hahn hätte die Weide nicht gemäht werden dürfen, die Nacht noch abgewartet werden und am folgenden Dienstag noch einmal abgesucht werden müssen. Doch das Materielle, die Hahner, sei den Verantwortlichen dieser Tötung, wichtiger gewesen als das Leben des Kitzes.
Bereits vor einigen Jahren waren in der Nähe Ricke und Kitz in einer Wiese gesehen und dem Landwirten mitgeteilt worden. Der Fahrer des Mähfahrzeuges mähte trotz des Wissens um die Situation, das Kitz und die vor dem Fahrzeug aufspringende Ricke nieder. Fotos: Wachow/Kießling
- Am Montag, 11. Mai, starb dieses Kitz durch ein Mähwerk
- Am Samstag, 8. Mai lebte das Kitz noch
- An dieser Stelle starb das kleine Tierchen