„Reha-Zugang für Pflegebedürftige stärken“
BERLIN – Rüddel pflichtet Prof. Rothgang bei: „Reha-Zugang für Pflegebedürftige stärken“ – „Reha-Maßnahmen werden zu selten verschrieben, dabei könnten sie viele Senioren vor dem Heim bewahren“ – Die CDU will künftig Reha-Maßnahmen deutlich ausweiten. Damit sollen viele Senioren vor dem Weg in ein Pflegeheim bewahrt werden. „Eine frühzeitige Reha kann dafür sorgen, dass Senioren erst gar kein Fall fürs Pflegeheim werden. Und bei bereits pflegebedürftigen Patienten kann verhindert werden, dass ihr Zustand sich weiter verschlechtert. Deshalb wollen wir die Finanzierung so ändern, dass künftig deutlich mehr Reha-Maßnahmen verschrieben werden“, erklärte der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Rüddel, pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, verwies in diesem Zusammenhang auf den Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang, der aktuell kritisiert hat, dass Personen, die von Pflegebedürftigkeit bedroht sind, nicht leicht genug eine Reha-Empfehlung erhalten. „Deshalb setze ich mich dafür ein – wie zuletzt im Report Mainz -, den Krankenkassen die medizinische Betreuung von Pflegefällen in Rechnung zu stellen, die sogenannte Behandlungspflege. Im Gegenzug soll die Pflegekasse die Reha zahlen und nicht mehr die Krankenkasse.“
Hintergrund ist nach Rüddels Worten die Tatsache, dass die Krankenkassen die Patienten bislang offenbar lieber in die (nicht von ihnen bezahlte) Pflege schicken, statt in eine Reha-Maßnahme, für die selbst aufkommen müssten. Denn bisher wurden vom Arzt verschriebene medizinische Behandlungen für Pflegebedürftige von den Pflegekassen bezahlt.
Laut einem Beschluss des CDU-Bundesfachausschussers Gesundheit soll deshalb die Finanzierung „getauscht“ werden. Das bedeutet: die Pflegekassen sollen künftig für die Reha-Leistungen aufkommen, während die Krankenkassen die medizinische Behandlungspflege erstatten. Rüddel verspricht sich davon eine deutliche Ausweitung der Reha-Maßnahmen.
„Wir wollen Anreize schaffen, damit mehr Reha-Leistungen verordnet werden. Denn wir wollen die Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich verhindern. Dazu müssen deutlich mehr Reha-Leistungen erbracht werden, und zwar sowohl nach Behandlungen im Krankenhaus als auch zu Hause. Das entspricht dem Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ sowie dem Wunsch älterer Menschen, möglichst lange in der vertrauten Umgebung zu leben“, erläuterte Rüddel.
Um das präventive Potenzial von Rehabilitationsleistungen stärker nutzen zu können, seien insbesondere die Hausärzte gefragt. Folglich sollen nach dem Willen der CDU die Hausärzte künftig die Erlaubnis erhalten, eine Reha zu verschreiben. „Je frühzeitiger Reha-Maßnahmen greifen, umso erfolgversprechender und effizienter wirken sie“, fügte der Abgeordnete hinzu.
Auf diese Weise sei den Pflegebedürftigen ebenso geholfen wie den Pflegekassen, die mit jedem Monat Geld sparten, in dem es gelinge, einen höheren Pflegegrad oder eine stationäre Unterbringung zu vermeiden.
„Als pflegepolitischer Sprecher meiner Fraktion werde ich mich in den anstehenden politischen Beratungen mit Nachdruck für dieses Konzept einsetzen. Es entspricht im Übrigen ja auch voll und ganz dem Grundsatz ‚Rehabilitation vor Pflege‘, der bereits bei der Einführung der Pflegeversicherung vor über 20 Jahren in der Sozialen Pflegeversicherung verankert wurde“, betonte Erwin Rüddel.