REGION – Vielen alteingesessenen Apotheken fehlen die Kunden

REGION – Vielen alteingesessenen Apotheken fehlen die Kunden – Wir sollen alle digitaler werden, was aber für manchen Berufszweig mit schmerzhaften Änderungen verbunden ist. Während ein Friseur digital Termine vereinbaren kann, fehlen dem heimischen Apotheker die Einnahmen, wenn der Kunde dann per click beim Versandhändler bestellt. Gerade in der Region, ist schon seit längerem ein Apothekensterben zu beobachten. Während in der Neuwieder City seit Jahren bei etlichen Apotheken die Rollläden unten sind, haben sich im ländlichen Raum einzelne Hausärzte mit Patienten arrangiert und zusammen mit den örtlichen Apothekern einen Bringdienst organisiert.

In der Stadt hat sich das nicht realisieren lassen. Zumal die Fachärzte da nicht mitmachen. So konnten vor allem in der Zeit des Lockdowns die Internetapotheken einen gewaltigen Zuwachs erleben. Wobei in manchen Fällen die Preispolitik letztendlich den Ausschlag gab. Die Apotheker vor Ort hatten da das Nachsehen. Nacht und Bereitschaftsdienste, so wie Beratung haben auch ihren Preis.

Wie auch die Lagerhaltung und die Betriebskosten lässt Apothekers Gattin Ruth Solbach aus Irlich wissen. Hier sind dann große Rabattspannen nicht drin. Zum Kummer der Apotheker kommen noch die Pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten dazu. Während manche Blutdruckmittel nicht lieferbar sind, stapeln sich in den Regalen die Grippemittel. Durch die ausgefallenen Veranstaltungen und das Tragen eines Mundschutzes sind momentan wesentlich weniger Menschen an einem grippalen Infekt erkrankt.

Leere Wartezimmer bei Hausärzten bedeuten auch weniger Rezeptverordnungen, was letztendlich dann auch wiederum den Umsatz der heimischen Apotheken schmälert. Während Gesundheitsminister Jens Spahn für die moderne Art der Medikamentenbeschaffung plädiert, möchte MdB Erwin Rüddel die Apotheken vor Ort stärken. Das jedenfalls lies er bei seinem Besuch vor einigen Tagen in der Irlicher Rathausapotheke wissen. (mabe) Fotos: M. Becker

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