Projektforum mit Schwerpunkt „Dorfinnenentwicklung“
Bürgermeister Josef Zolk begrüßte die anwesenden Kommunalpolitiker/innen und interessierten Bürger/innen und zog ein kurzes Résumé. Immerhin könnten die vier Verbandsgemeinden schon auf vier Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit im Regionalmanagement zurückblicken. Zahlreiche Projekte wurden angestoßen und umgesetzt, manche Diskussion musste geführt werden, aber es wurden immer gute Lösungen gefunden, die der Zukunftsfähigkeit der Region dienen. Bürgermeister Zolk hob in diesem Zusammenhang hervor, dass sich am Nachmittag eine sogenannte Lokale Aktionsgruppe (LAG) in der Raiffeisen-Region gegründet hat. Sie stellt eine ausgewogene und repräsentative Partnerschaft von Akteuren mit Wirkungsbereichen im ländlichen Raum dar (acht der 14 Mitglieder sind engagierte Akteure) und will gemeinsam weitere Projekte anstoßen. Sie bietet die Chance, die gute Zusammenarbeit noch zu intensivieren und der Region weitere Fördergelder zu erschließen. Hierfür sei zunächst noch die offizielle Anerkennung durch Minister Hendrik Hering erforderlich. Marion Gutberlet vom Büro Grontmij GmbH aus Koblenz führte in das Programm des Projektforums ein. Neben einer Information über den Stand der einzelnen Projekte im Regionalmanagement stand der Vortrag von Prof. Martina Klärle (FH Franfurt) und Weikersheim) im Mittelpunkt. Sie informierte über Handlungsbedarf und -möglichkeiten kleiner Kommunen im ländlichen Raum angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels. Weiterhin informierte Volker Bulitta, Trier über das Beratungsangebot M.Punkt RLP, das durch das MWVLW in Rheinland-Pfalz gefördert wird.
Derzeit werden im Regionalmanagement Raiffeisen-Region die Projekte „Ältere Menschen“, „Partizipation Jugend“ und „gemeindeübergreifendes Wegenetz“ aktiv vorangetrieben. Marion Gutberlet berichtete von zahlreichen (Zwischen-)Ergebnissen, dazu zählte der Seniorenwegweiser für alle vier Verbandsgemeinden, der in der vergangenen Woche an alle Haushalte verteilt wurde. Jugendliche planen Bolzplätze, Cage-Soccer-Anlagen, Disco-Abende und packen Pizza – dabei kommen sie mit dem Gemeinderat ins Gespräch und lernen, sich für ihre Ideen einzusetzen und dabei Erfolgserlebnisse zu haben. Das landwirtschaftliche Wegenetz wurde von den Landwirten unter die Lupe genommen und auf Verbesserungen geprüft – hier wird jetzt der Austausch mit den Gemeinden gesucht. 2011 wird sich das Projektteam Raiffeisen-Energie-Region nach Vorliegen des Klimaschutzkonzepts wieder treffen und mindestens genauso wichtig: Die Dorfinnenentwicklung wird neu in den Mittelpunkt gerückt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind auch für die Ortschaften der Raiffeisen-Region gravierende Folgen wie Gebäudeleerstände, schlechtere Versorgung, Erhöhung des Alterdurchschnittes und tendenziell sogar Wegzug der Bevölkerung zu erwarten. Es sei daher unerlässlich, diese Entwicklung zu erkennen und deren Auswirkungen mit einer aktiven Dorfinnenentwicklung vorzubeugen, um lebenswerte Orte zu erhalten. So sind die vier veranstaltenden Verbandsgemeinden froh, mit Prof. Klärle eine bundesweit renommierte Expertin zu diesem Thema gewonnen zu haben, die über viel Fachkenntnis und Praxisbeispiele verfügt. Volker Bulitta aus Trier berichtete über die Aktivitäten, die er mit seinem Unternehmen in der Raiffeisen-Region schon gestartet habe. Er stellte dabei das Thema Dorfzentrum in den Fokus.