Presse er„fährt“ Demenz
ALTENKIRCHEN – Presse er„fährt“ Demenz – Ein roter Bus mit der Aufschrift Presse er „fährt“ Demenz tourt einen Tag lang durch den Kreis, die Mitreisenden erfahren Demenz. An Bord des Busses neben Landrat Michael Lieber, die Moderatorin Carola Gablonski, eine erfahrene Pflegedienstleiterin, verschiedene Fachleute, die sich von Amtswegen mit der Thematik Demenz befassen und ein paar Journalisten, denen die Aktion „Monat Demenz“ mit dem Besuch einiger Einrichtungen, näher gebracht werden soll. Eine Kirchengemeinden, eine Tagespflege, ein Altenheim, ein Pflegestützpunkt, eine Sozialstation und ein Rathaus werden aufgesucht, um ein erstes Bild über Hilfsmöglichkeiten zu bekommen. Im Interview mit Fachleuten wird schnell klar welche Aufgaben da bewältigt werden müssen. In Deutschland leben über eine Million demente Menschen. Allein im Kreis Altenkirchen circa 2.000 Personen, von denen 77 Prozent daheim gepflegt werden. Ein Kraftakt an denen pflegende Angehörige oft zerbrechen, den Demenz ist ein Abschied auf Raten. Die Pflege eines Menschen kann oft viele Jahre dauern und nicht selten sehen sich die Pflegenden am Rand ihrer Kraft. Demenz trifft die unmittelbaren Bezugspersonen, die Familie ebenso wie das nähere und weitere soziale Umfeld, Freunde, Nachbarn, Pflegekräfte, sie betreffen Jung und Alt, Arm und Reich. Sie betrifft, aufs Ganze gesehen, die gesamte Gesellschaft, die sich angesichts gestiegener Lebenserwartung mit einer größer werdenden Anzahl an Demenz-Erkrankungen auseinanderzusetzen hat. Sie muss Konzepte für einen respektvollen und in der Praxis, im alltäglichen Leben gelungenen Umgang mit den kranken Menschen erarbeiten. Dieser Aufgabe stellt sich das Netzwerk Demenz, das im Kreis Altenkirchen inzwischen 40 Anlaufstellen hat. Sie bieten Betroffenen Hilfe an. Bei der Betreuung von dementen Patienten werden besonders die pflegenden Angehörigen mit vielen Fragen des Versicherungsschutzes des Kranken konfrontiert. Welche Leistungen erhalte ich in welcher Höhe? Von welcher Versicherung? Wann kommt Sozialhilfe in Betracht? Welche weiteren rechtlichen Vorschriften muss ich im Sinne der von mir betreuten Person beachten? Inzwischen haben sich schon Selbsthilfegruppen, wie in der Evangelischen Gemeinde Weyerbusch, gebildet, die eine Anlaufstelle für Angehörige und Demenzkranke ist. In den nächsten Jahren gibt es aber noch viel zu tun, das gibt die Moderatorin Carola Glablonski am Ende der Presse Tour durchs AK -Land den Pressevertretern mit auf den Weg. Es muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Denn zwischen Wünschenswerten, Machbarem und der Realität beim Gesundheitswesen und im Alltag tun sich noch viele Gräben auf. Mit dem 2010 gestarteten Netzwerk Demenz im Kreis Altenkirchen ist man schon auf einem guten Weg, das Bewusstsein für die Krankheit zu verändern , denn die kann schnell jeden treffen, selbst wenn er das Rentenalter noch lange nicht erreicht hat. (mabe) Fotos: Becker