Polizeiinspektion Betzdorf informiert die Abschlussklassen

08 SAM_0087BETZDORF – Polizeiinspektion Betzdorf informiert die Abschlussklassen der IGS Betzdorf-Kirchen „Geschwister–Scholl“ über die Gefahren und Erscheinungsformen des Rechtsextremismus – Die kooperative Zusammenarbeit der IGS Betzdorf-Kirchen mit der örtlichen Polizeiinspektion in der Präventionsarbeit kam in den letzten Tagen vor den Ferien den Abschlussklassen zugute. Über die vielfältigen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus wurden die 10er-Abschlussklassen informiert. Dabei war der Einstieg in die Thematik über aktuelle Ereignisse zügig gefunden. Referent, Polizeihauptkommissar Frank Reifenrath, vom Präventionsteam der PI Betzdorf, konnte bei den medieninteressierten Schülern die öffentlichen Diskussionen zum NPD-Verbotsverfahren, die Gewalttaten und der zur Zeit stattfindende Prozess gegen die Mitglieder und Helfer der rechtsextremistischen NSU sowie den Strafprozess gegen Akteure der rechtsorientierten Szene im Mittelrheintal in seinen Vortrag einbinden.

Ein geschichtlicher Rückblick in die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war erforderlich, um den Schülern die Elemente eines ideologisch rechtsextremistisch geprägten Weltbildes zu erläutern. Somit wurden flankierend zum schulischen Geschichtsunterricht, historische Hintergründe des „Dritten Reiches“  nochmals gedanklich aufgefrischt. Spuren dieser Vergangenheit hatten die Schüler im Rahmen ihrer Abschlussfahrt nach Berlin und in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslager (KZ) Buchenwald bei Weimar selbst erlebt. Bei der Vorstellung des polizeilichen Lagebildes machte der Referent deutlich, dass es auch im hiesigen Raum immer wieder zum polizeilichen Tätigwerden gegen ideologisch verblendete Personen der rechten Szene kommt. Dabei wurden die verschiedenen rechtsextremistisch orientierten Gruppierungen in Kürze dargestellt. Der Verfassungsschutzbericht weist neben den subkulturell geprägten und sonstigen gewaltbereiten Rechtsextremisten (Skinheadgruppen), den Neonazis, auch Mitglieder rechtsorientierter Parteien und die Gruppe der Revisionisten aus. Neben den heute gebräuchlichsten verbotenen Parolen, Symbolen und Kennzeichen im rechtsorientierten Spektrum, wurde auch dargelegt, wie die Szene für junge Menschen ihr  Weltbild interessant macht und welche Gefahren damit verbunden sind. Eine wesentliche Rolle in der Agitation junger Menschen spielt die rechte Musikszene, die unter dem Genre „Rechtsrock“ zusammengefasst ist. Beginnend bei den Skinheadbands über die düsteren Klänge der faschistoiden Gothic-Bands, wird jede Musikrichtung entsprechend bedient.

Ein weiterer Schwerpunkt  in dem Vortrag bildete die Verdeutlichung des Ablaufes und der Folgen eines Strafverfahrens bei entsprechender strafbewehrter Auffälligkeit in diesem Feld. Die Vorstellung neuer Abwehrmaßnahmen zur Bekämpfung rechtsextremistischer Gewalt in Deutschland, die auf Initiative von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich aufgestellt wurden, wie das gemeinsame Abwehrzentrum Rechtsextremismus oder die sogenannte „Neonazi-Datei“ wurden abschließend dargestellt und rundeten die Präventionskampagne ab.

 

Foto: Der Klasse 10a mit Klassenlehrer Ralf Panthel und PHK Frank Reifenrath

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