Philippinische Müllkinder gehen zur Schule

Ein überaus erfreuliches Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 gab der gemeinnützige Verein „Pro-Fil – Hilfe für Kinder in Not e.V.“ jetzt bekannt. Kassenführer Wolfgang Kölsch berichtete, dass im abgelaufenen Jahr insgesamt fast 11.000 Euro an Hilfsgeldern, so viel wie noch nie zuvor in einem Geschäftsjahr, durch Sammlungen und Einnahmen bei Benefizkonzerten, sowie Spenden eingenommen wurden und an Hilfsprojekte weitergeleitet. Somit stieg das Spendenvolumen des Vereins auf ca. 55.000 Euro. Der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit lag in diesem Zeitraum bei der Hilfe für Kinder, die auf den Mülldeponien der philippinischen Millionenmetropolen Manila und Cebu leben müssen. „Die Kinder, die sich selbst als Aasgeier bezeichnen, suchen im Müll nach
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Verwertbarem und ernähren sich aus dem Müll, wobei sie auch vor Schlachtabfällen keinen Halt machen. Diese werden oft den Hunden abgejagt und dann am offenen Feuer gebraten. Die Not und der drohende Hungertod zwingen die Kinder dazu“, sagt Matthias Merzhäuser, Gründer und Vorsitzender des Vereins, der sich bereits mehrere Male vor Ort von den Fortschritten der Helfer auf Cebu überzeugen konnte. „Mittlerweile wurden bereits 46 Kindergärten dort gebaut, um die Kinder vom Müll weg zu holen. Danach besuchen sie die Grundschule und die Mittelschule. Bildung ist der einzige Ausweg um aus dem Elend heraus zu kommen.“ betonte er. Und Bildung ist gar nicht teuer: „Für 50 Euro können wir ein Kind ein Jahr lang in die Grundschule schicken. Inklusive der Kosten für Hefte, Schuluniform, Schulranzen, Transport, Ernährung und medizinische Versorgung. In der Mittelschule sind es 90 Euro pro Jahr.“ so Merzhäuser weiter. Neben dem Vorteil der Bildung sind die Kinder natürlich während der Ganztagsschule auch weg vom Müllberg, und: „Ganz wichtig ist, dass sie und ihre Familien dadurch ihre Würde wieder bekommen.“ Weiterhin werden Umsiedlungsprojekte unterstützt, bei denen Siedlungen gebaut werden, in die die über 7.000 auf Cebu´s Mülldeponien lebenden Menschen einziehen sollen, ein langfristiges, ehrgeiziges und teures Vorhaben. Der Verein hilft weiterhin Straßenkindern, sowie Projekten für die Reintegration von Jugendlichen Zwangsprostituierten.

Die Bilder zeigen auf den Mülldeponien lebende Kinder und Pro-Fil-Chef Matthias Merzhäuser bei einem nächtlichen Rundgang auf der Mülldeponie in Cebu-Mandaue.