Pflege in Rheinland-Pfalz ist auf Zukunftskurs
MAINZ – Bätzing-Lichtenthäler: Pflege in Rheinland-Pfalz ist auf Zukunftskurs – Die Schwerpunkte der rheinland-pfälzischen Pflegepolitik standen im Mittelpunkt der Pressereise mit Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Gemeinsam mit Journalisten/innen besuchte sie ausgewählte Stationen im Land, die einen Einblick in neue Angebote geben und wichtige Lösungsansätze für die Weiterentwicklung einer guten pflegerischen Versorgung veranschaulichen: wohnortnahe Beratung und Unterstützung durch Pflegestützpunkte, Prävention, sozialräumliche Hilfe-Mix-Strukturen, gemeinschaftliche Wohnformen und Weiterentwicklung stationärer Pflegeinrichtungen. „Im Zentrum stehen die Menschen mit ihrem individuellen Unterstützungsbedarf. Sie sollen ihre notwendigen Unterstützungsangebote und Hilfen passgenau dort erhalten, wo sie leben, in ihren Dörfern und Quartieren. Pflege muss für diese Aufgabe sozialräumlich und vernetzt organisiert sein. Wir stärken und unterstützen die Kommunen in Rheinland-Pfalz bei der Gestaltung der kommunalen Pflegestrukturplanung. Denn die Planung der Versorgungsstrukturen muss auf kommunaler Ebene erfolgen“, betonte Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler.
Mit 135 Pflegestützpunkten hat Rheinland-Pfalz das bundesweit dichteste Netz an wohnortnahen Pflegeberatungsstellen. Auch am Standort Wörrstadt, der ersten Station der Pressetour: Im Pflegestützpunkt werden Menschen, die Rat und Unterstützung bei Fragen rund um die Pflege suchen, dabei unterstützt, den Hilfebedarf zu erfassen und die Unterstützungs- und Versorgungsangebote zu organisieren. Außerdem beteiligt sich Wörrstadt am Landesmodellprojekt „Gemeindeschwesterplus“, bei denen hochbetagte, noch nicht pflegebedürftige Menschen durch präventive Hausbesuche begleitet und in einer aktiven Lebensführung gefördert werden. Auch für die Weiterentwicklung von Hilfe-Mix-Strukturen durch Angebote zur Unterstützung im Alltag gibt es in Wörrstadt gute Beispiele, etwa eine Betreuungsgruppe zur Entlastung Angehöriger. Das Land fördert mit der Finanzierung der „Servicestelle für Angebote zur Unterstützung im Alltag“ und neuen landesrechtlichen Regelungen den Auf- und Ausbau von Hilfe-Mix-Strukturen, damit die Menschen mit Unterstützungsbedarf möglichst lange zu Hause leben können.
Menschen jeden Alters mit und ohne Unterstützungsbedarf sollen so lange wie möglich in ihrem Quartier zusammen wohnen können. Dieser Wunsch vieler Menschen wird im neu eröffneten Quartiersprojekt „am liebsten daheim“ der GEWO Wohnen GmbH in Speyer Wirklichkeit, der zweiten Station der Reise: Bezahlbare seniorengerechte Wohnungen, eine aktive Nachbarschaftsarbeit, ein rund um die Uhr vor Ort präsenter Sozialdienst und eine Tagespflege sind wichtige Bausteine des Angebots, das sich am sogenannten „Bielefelder Modell“ orientiert. Die Landesregierung fördert die Entwicklung solcher Mehrgenerationen-Wohnprojekte mit professionell organisiertem Hilfe-Mix auch in anderen Städten und unterstützt die beteiligten Wohnbauunternehmen im Rahmen einer Projektgruppe und durch die Finanzierung der Landesberatungsstelle Neues Wohnen bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung. Weitere Projekte gibt es zum Beispiel in Mainz und Kaiserslautern.
Stationäre Pflegeeinrichtungen sind ein wichtiger Baustein für die betreuende und pflegerische Versorgung. Ihre Ausrichtung verändert sich zunehmend weg von herkömmlichen Pflegeeinrichtungen, die sich nur auf die Versorgung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner konzentrieren, hin zu in die Gemeinde vernetzten Angeboten. Die Öffnung der Einrichtungen in die Gemeinde, ins Quartier ist Teil dieser Weiterentwicklung. Davon konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pressereise beim Rundgang durch das Diakoniezentrum Bethesda in Landau überzeugen. Das Land setzt starke Impulse für die Neuausrichtung stationärer Angebote und bestärkt die Einrichtungsträger darin, das Wohnen in Einrichtungen zum Beispiel nach dem Hausgemeinschaftsmodell des Kuratoriums Deutsche Altershilfe zu organisieren. Diese Veränderungen orientieren sich an den Wünschen, Fähigkeiten und Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner und tragen dazu bei, deren Lebensqualität zu stärken und zu verbessern.
„Wir stellen heute die Weichen dafür, dass wir auch in Zukunft im Alter gut unterstützt und versorgt sind“, so die Ministerin. „Dazu gehört, neben neuen quartiersbezogenen Versorgungsangeboten, dass wir die Pflegeberufe deutlich attraktiver machen. Mit unserer Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative haben wir bereits viel erreicht und setzen die Arbeit fort: Dabei geht es neben Aus- und Weiterbildung und der Weiterentwicklung der Pflegeberufe, auch um attraktive Beschäftigungsbedingungen. Wir setzen auf ein gut ausgebautes Pflegesystem – ausgerichtet auf Teilhabe und Lebensqualität.“