Partnerkirchenkreis Muku
KREIS ALTENKIRCHEN. Partnerkirchenkreis Muku – Im Mai besuchte nach mehreren Jahren wieder eine Delegation aus dem Partnerkirchenkreis Muku den Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen. An vielen Orten und bei Begegnungen mit Kirchenleitenden, in den Kirchengemeinden, in Gruppen und Kreisen, berichteten Superintendent Reverend Sylvain Muhindo, die Vorsitzende der Frauenarbeit Esther Nshobole, Augustin Mufumu, zuständig für Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku, Opportune Bisobekwa von der Frauenarbeit und Schulleiter Bingwa Kulimushi von dem Leben der Gemeinden in dem riesigen Partnerkirchenkreis im Kongo. Um die einzelnen Kirchengemeinden in dem großen Partnerkirchenkreis zu erreichen, müssen weite Strecken zurückgelegt werden. Mehr als 400 Kilometer sind manche voneinander entfernt. Ein Straßennetz unserer Vorstellung gibt es dafür nicht. Nicht selten sind die vorhandenen Wege unbefestigt, weichen schnell auf, und sind ohne geländegängige Fahrzeuge nicht passierbar.
Da traf es die Kirchenleitenden besonders schwer, dass auch noch ein Unglück das kircheneigene Fahrzeug unbrauchbar machte: Ein Brand in der Werkstatt, in der es sich befand, legte den Wagen in Schutt und Asche. Eine Versicherung für derartige Schäden gibt es nicht und die Geldmittel für einen Ersatzkauf sind ebenfalls nicht vorhanden.
Die Delegation bat bei ihrem Besuch eindringlich um Hilfe für den Kauf eines Fahrzeugs damit die abgelegenen Orte auch erreicht werden können. Wie kräftezehrend Besuche in dem weitläufigen Kirchenkreis sind, zeigte sich jüngst, so berichteten die Partner in ihren Infomails, als erstmalig die neue Führungsriege der Poste CBA Muku eine in fünf Etappen aufgeteilte Rundreise durch das gesamte Zuständigkeitsgebiet bewältigte. Beschwerlich ging es dabei zu, begleitet von Ängsten und Unsicherheiten, denn bei dem Weg der Gruppe, teils zu Fuß, teils auf dem Moped/Motorrad, mussten nicht nur die schwierigen Straßen sondern auch umfangreiche Waldgebiete und die sogenannten „roten Zonen“ (Gebiete, die von Milizen besetzt sind) passiert werden. Mehr als 98 Prozent aller Gemeinden und großen Kirchen wurden so besucht. Einige Gemeinden, vor allem im Gebiet Shabunda, hatten seit ihrer Gründung noch nie Besuch von kirchlichen Führungskräften.
Um künftig die wichtige Arbeit und die Vernetzung im Kirchenkreis Muku erreichen zu können, wird und wurde man im Partnerkirchenkreis Altenkirchen an verschiedenen Orten aktiv, um bei der Ersatzbeschaffung eines Geländewagens für Muku zu helfen. Pfarrer Peter Zahn, Vorsitzender des Ausschusses für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaft , bemüht sich seither die Hilfe zu organisieren. Auf der Kreissynode im November in Herdorf konnte er berichten, dass bislang so viele Spenden zusammen sind, dass „Räder und Sitze des Fahrzeuges“ finanziert seien. Knapp 500 Euro wurden dann noch aus der Kollekte des Synodengottesdienstes beigesteuert.
Beim großen Erntedankfest in Mehren, an dem sich auch viele Gruppen, kommunale Gemeinden, Vereinen u.a. beteiligen, war diesmal schnell klar, dass der Erlös des Festes für das Fahrzeug in Muku genutzt werden sollte. Christa Hillmer (Altenkirchen) und Ilme Willberg (Schöneberg) vom synodalen Fachausschuss nahmen einen Scheck über 3.500 Euro bei einem Adventsgottesdienst in der Mehrener Kirche entgegen. Die Kollekten der Erntedankfeste in Mehren und Schöneberg und die Einnahmen vieler Gruppen und Vereine, die sich an den Festen beteiligt haben, wurde für den Partnerkirchenkreis übergeben. Pfarrer Bernd Melchert (Mehren/Schöneberg) freute sich, dass so viele Menschen engagiert mitgewirkt haben und ihren Beitrag für die Partner in Muku leisteten.
Das Presbyterium der Kirchengemeinde Flammersfeld hat den „Wagen für Muku“ in diesem Jahr für sein „Weihnachtsspenden-Projekt“ gewählt. Alle, die es unterstützen wollen, können ihre Spende überweisen an: Ev. Verwaltungsamt Altenkirchen, IBAN: DE 94 5735 1030 0000 0021 70; BIC MALADE51 AKI; Kreissparkasse Altenkirchen „Stichwort: Flammersfeld/Fahrzeug Muku“. Alle Spenderinnen und Spender erhalten selbstverständlich eine Spendenquittung! (PES)
Titelfoto: Weite Entfernungen: Wie groß die Entfernungen im kongolesischen Kirchenkreis Muku sind, machte die Besucher-Delegation im Mai – hier im Gemeindehaus in Daaden – noch einmal deutlich: Mehr als 400 Kilometer liegen einige Gemeinden der „Poste Muku“ voneinander entfernt. Ein Kirchenkreis-Miteinander gestaltet sich so sehr schwierig. Insbesondere wenn auch noch ein Fahrzeug fehlt, das die schwierigen Wege passieren kann. Foto: Archiv/Stroh
- Ausgesprochen schwierig sind die Verkehrswege im riesigen Partnerkirchenkreis Muku. Die meisten „Straßen“ sind nur mit Geländewagen zu passieren. Foto: Achim Dührkopp
- Viele Menschen, Gruppen und Vereine aus den Kirchengemeinden Mehren und Schöneberg engagierten sich bei den Erntedankfesten in Mehren und Schöneberg und freuten sich nun, dass ihr Einsatz so reiche Früchte trug: 3500 Euro kamen dabei für das Fahrzeug in Muku zusammen. Foto: Ariwa