Panoramaaufnahmen machen’s den Planern leichter
KOBLENZ – Panoramaaufnahmen machen’s den Planern leichter – evm-Gruppe lässt hochaufgelöste 360-Grad-Aufnahmen erstellen – Vorabinformationen statt Vor-Ort-Termine – Wenn die auffälligen Cyclomedia-Autos durch die Straßen fahren, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Bürger und Passanten sicher. Aktuell sind die Fahrzeuge der Cyclomedia GmbH im Versorgungsgebiet der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein AG (evm-Gruppe) unterwegs. Es werden im Auftrag der evm-Gruppe hochaufgelöste, digitale 360-Grad-Aufnahmen erstellt. Noch bis Ende des Monats ist das Fahrzeug in der Region unterwegs. Etwa 3.000 Kilometer werden dabei aktuell im Versorgungsgebiet der evm-Gruppe befahren. Alle fünf Meter macht die Spezialkamera auf dem Dach des umgebauten Fahrzeugs Bilder und verknüpft diese mit den GPS-Daten. Mit anderen Worten: Bei jedem Foto sind die exakten Koordinaten hinterlegt. Und genau diese Kombination aus Bild und georeferenzierter Daten ist für die evm-Gruppe so attraktiv. „Der große Vorteil für uns liegt darin, dass wir die Panoramaaufnahmen und die Daten unseres Geo-Informationssystems übereinanderlegen können“, berichtet Dr. Andreas Hoffknecht, Geschäftsführer der Energienetze Mittelrhein GmbH & Co. KG, der Netzgesellschaft in der evm-Gruppe. „Am Computerbildschirm erscheinen dann fotorealistische Aufnahmen, auf denen wir die exakte Lage unserer Versorgungsleitungen einblenden können.“
Diese hochmoderne Lösung verschafft den Netzspezialisten der evm-Gruppe beispielsweise die Möglichkeit, Flächen genau zu vermessen, ohne dafür das Büro verlassen zu müssen. „Messen direkt im Bild statt Vermessen auf der Straße“, bringt es Michael Arthen, Geschäftsführer der Firma Cyclomedia Deutschland, auf den Punkt. Sein Unternehmen ist im Auftrag der evm-Gruppe mit der Produktion und Bereitstellung der Bilder beauftragt. Eine andere Zauberformel lautet: „Vorabinformationen statt Vor-Ort-Termine.“
Von den diversen Einsatzmöglichkeiten ist auch evm-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz beeindruckt: „Dieses komplexe System versetzt uns in die Lage, unsere Arbeitsabläufe noch effizienter zu gestalten. So können wir etwa die Planungen oder Überprüfungen von Baumaßnahmen mit dieser fotorealistischen Unterstützung entscheidend verbessern.“ Außerdem können Kundenanfragen noch schneller beantwortet werden – von der Kostenersparnis für die Kunden einmal ganz abgesehen.

Cyclomedia-Geschäftsführer Michael Arthen (v.r.) erläutert dem evm-Vorstandsvorsitzenden Josef Rönz und Dr. Andreas Hoffknecht, Geschäftsführer der Energienetze Mittelrhein, das Fahrzeug, das im evm-Versorgungsgebiet derzeit 360-Grad-Panoramaaufnahmen erstellt. Foto: evm/Frey
Das speziell umgebaute Fahrzeug der Firma Cyclomedia erregt naturgemäß Aufmerksamkeit, da es eine gewisse Ähnlichkeit mit den Wagen aufweist, die für die Internetanwendung „Google Street View“ im Einsatz waren. Doch Josef Rönz kann hier Entwarnung geben: „Die Aufnahmen erscheinen nicht im Internet. Sie sind auf einem gesicherten Server hinterlegt, der lediglich internen Zwecken dient.“ Der Datenschutz spielt sowohl für die evm-Gruppe als auch für Cyclomedia eine große Rolle: Sämtliche Kfz-Kennzeichen und alle Personen werden gepixelt und damit unkenntlich gemacht. Darüber hinaus ist Cyclomedia Mitverfasser des Datenschutz-Kodex für Geodatendienste.
Vor allem im Westerwald und im Mittelrheintal ist das Spezialfahrzeug in diesen Tagen unterwegs, um die besondere Fototour zu bewältigen. Sie umfasst nicht nur die Hauptstraßen, sondern im Prinzip alle befahrbaren Straßen, Wege und Gassen. Das umfangreiche georeferenzierte Datenmaterial kann nicht nur für die Baustellenplanung eingesetzt werden, sondern auch bei ganz anderen Projekten hilfreich sein. „Sollte eine Gemeinde Interesse haben, ihre Straßenbeleuchtung zu modernisieren und auf LED-Lampen umzustellen, dann sind wir mit den Panoramaaufnahmen und unserem Geo-Informationssystem in der Lage, exakte Berechnungen anzustellen, ohne jede einzelne Laterne in Augenschein nehmen zu müssen“, stellt Josef Rönz fest. Die evm-Experten können dann am Computerbildschirm jede Laterne sehen, diese mit wenigen Mausklicks vermessen und anschließend der Gemeinde ein qualifiziertes Angebot unterbreiten. Generell können die Aufnahmen den Kommunen im Versorgungsgebiet wertvolle Dienste leisten. Über konkrete Möglichkeiten wird die evm-Gruppe die kommunalen Vertreter in Kürze informieren.
Sogar in einem Notfall können die neuen digitalen Möglichkeiten von großem Nutzen sein: Ist eine akute Störung zu beheben, so liefert die fotorealistische Ansicht mitsamt dem angezeigten Leitungsverlauf wertvolle Hinweise, die dem Monteur vor Ort per Telefon mitgeteilt werden können. So weiß er noch schneller, wo er welche Leitung findet und wo er ansetzen muss.
Foto: evm-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz nahm auf dem Fahrersitz Platz, um sich das überdimensionale Navigationssystem aus der Nähe anzusehen, das dem Cyclomedia-Fahrer die Arbeit erleichetrt. Foto: evm/Frey