Organspende in Deutschland stärken

BERLIN/REGION – MdB Erwin Rüddel: Organspende in Deutschland stärken – „In Deutschland besteht ein großer Mangel an Spenderorganen. Die im internationalen Vergleich ohnehin schon niedrigen Zahlen sind im vergangenen Jahr erneut rückläufig gewesen. Um das zu ändern, müssen wir sowohl die organisatorischen Abläufe in den Krankenhäusern verbessern als auch eine Debatte darüber führen, welches Verfahren für Organspender gelten soll. Wir haben uns im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, die Prozesse bei der Organspende zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise eine bessere Identifikation potentieller Organspender, die Freistellung von Transplantationsbeauftragten in Krankenhäusern von Routinearbeiten und eine verbesserte Vergütung der Aufwendungen und Bereitstellungskosten der Entnahmekrankenhäuser. Hier sind wir gerade dabei, das entsprechende Gesetz vorzubereiten und zügig umzusetzen.

Darüber hinaus müssen wir darüber diskutieren, ob die Zustimmungslösung noch der richtige Weg ist. Ich selbst habe aus Überzeugung einen Organspendeausweis und kann mir beispielsweise eine „doppelte Widerspruchslösung“ gut vorstellen. Dadurch käme grundsätzlich jeder Mensch als Organspender in Betracht, sofern der Organentnahme nicht ausdrücklich durch ihn selbst oder durch seine Angehörigen aktiv widersprochen wurde. Die Angehörigen haben hierbei den mutmaßlichen Willen des möglichen Organspenders zu beachten. Wenn jemand verstirbt, der zu Lebzeiten einer Organspende nicht widersprochen hat, müssen grundsätzlich die Angehörigen nach dem Hirntod des Organspenders der Organentnahme expliziert zustimmen.

Auf diese Weise wäre jeder gefordert, sich mit der Frage der Organspende auseinanderzusetzen und sich klar dafür oder dagegen auszusprechen. Ich halte das aufgrund der Bedeutung des Themas und der Folgen für diejenigen, die auf ein Organ warten, für zumutbar und ethisch gerechtfertigt. Nicht nur im Bundestag sondern in der ganzen Gesellschaft muss diese Debatte geführt werden. Dabei interessiert mich auch Ihre Meinung. Schreiben Sie mir unter erwin.rueddel.wk02@bundestag.de welche Form der Organspende Sie sich vorstellen können.“

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