Oldtimer Lastwagen treffen sich im Stöffelpark
ENSPEL/STÖFFELPARK – Lastwagen-Oldtimer treffen sich im Stöffelpark in Enspel –
Im Stöffelpark, einem Gelände mit viel Geschichte und Geschichten ist nach zwei Jahren wieder ein Oldtimertreffen für alte Zugmaschinen, Kipper ,Radlader, Bagger, Feuerwehr Veteranen und PS starke Schätzchen aus alter Zeit angesagt. Die ersten Man, Mercedes, Magirus Deutz, Iveco und Büssings waren schon am Freitagnachmittag eingetroffen. Waren es 2004 nur etwa 15 historische Trucks, konnte sich diesmal Oltimerfreak und Stöffelvereinsmitglied Jürgen Baldus über 150 Teilnehmer freuen. Der Fuhrunternehmer hat eine besondere Beziehung zu den alten Arbeitsgeräten, von denen er etliche sein Eigen nennt. Von seinem Vater Helmut, der seit 1950 Schüttgut aus der Region durch Deutschland speditierte, hat der Westerwälder das Faible für Trucks geerbt. Der Stöffelpark ist nicht nur ideal für eine solche Veranstaltung, weil dort echte Arbeitsbedingungen getestet werden können. Er ist auch die Heimat vieler alter PS starker Veteranen, die früher in der recht armen Region mit dem Basalttransport, viele Familien ernährt haben. Was liegt da näher um hier ein Treffen zu veranstalten. Aus Belgien, Luxemburg, der Eifel, dem Hunsrück und der Pfalz sind die Trucker gekommen. Bei einigen Fahrzeugen stecken hinter der Plane Wohnwagen oder im Bus eine feudale mobile Wohnung. Andere sind noch als Postauto oder Feuerwehr erkennbar. Von der freiwilligen Feuerwehr aus dem Alpenländischen Pongau nach Bad Ems verkauft, steht das Löschfahrzeug nun am Stöffelsee.
Mit seinen kleinen Gummistiefeln im See plantscht Lukas, der mit seinem Papa die Fahrzeuge der 50ger und 60ger Jahre begutachtet. Der Papa hat auch noch drei Oldtimer daheim auf dem Hof. Der konnte aus Termingründen aber diesmal nicht mit seinen Fahrzeugen dabei sein. Einer, der von vielen Besuchern der Veranstaltung beneidet wurde ist Sebastian aus Giessen. Papa Frank hatte mit dem Tieflader einen historischen Bagger angekarrt und Basti durfte den großen Berg Splitt von rechts nach links schaufeln. Die Instandhaltung des Arbeitsgerätes aus den Fünfzigern sei nicht nur teuer, sondern auch aufwendig. Ziemlich oft gibt eines der vielen Ritzel, Riemen und Ketten seinen Geist auf. Damit auch am Stöffelsee die Getränke kalt bleiben, haben die Jungs eine Tiefkühltruhe von der Oma dabei, die von einem mobilen Stromerzeuger gespeist wird. Eigentlich etwas laut, aber der Bagger ist lauter und hier unten stehen nur noch die gelben Antiquitäten der Firma Hack aus Metternich.
Während daheim in Koblenz, in Neuwied oder am Ende vom Kreis Altenkirchen kaum jemand den Namen Stöffelpark kennt, ist er unter den Freaks historischer Nutzfahrzeuge ein Insidertipp. In der Nissenhalle, einer alten Fahrzeugreparaturhalle, gibt es nicht nur ein ordentliches Frühstück, man kann auch noch in der intakten Werkstatt kleine Reparaturen durchführen. Während an der abgebrochenen Türklinke herumgedoktert wird, kann man an der Theke bei Enspels Ortsbürgermeister Dieter Wisser mal ein Bier trinken. Er ist auch Vorsitzender des 1999 gegründeten Stöffelvereins, dessen 250 Mitglieder ehrenamtlich auf dem Platz viele Aufgaben übernehmen, ohne deren Einsatz so ein Fest nicht zu stemmen wäre. Das stärkt den Zusammenhalt in den Gemeinden im und um den Stöffelpark und lässt auf viele weitere Angebote für Events, Feiern, Musikveranstaltungen, Theater und Treffen verschiedenster Art hoffen.
Gleich in der nächste Woche ist wieder Aktion angesagt, so der Touristikmanager und Hausherr Martin Rudolph von der Verbandsgemeinde Westerburg. Der erste Westerwälder Jagderlebnistag findet am Sonntag, 2. September, auf dem Gelände zwischen historischen Industriedenkmälern, Steinwällen, See, Kräutergarten und Bewaldung statt. Hier werden dann Greifvögel, Hunde und Frettchen ihr Können zeigen und die Waidmänner und Frauen über ihr Hobby diskutieren. Ortsbürgermeister Dieter Wisser hofft, dass sich so mit der Zeit der Terminplan im Park mit festen, jährlich wiederkehrenden Events füllt. So ein Gelände wie im Westerwaldort Enspel ist einmalig und zieht jedes Jahr mehr Besucher an. Auch wenn die Stöffelmaus die am Eingang steht nur für Fotozwecke aufgestellt wurde, hilft sie den Park im Land bekannt zu machen. Eine naturnahe Erlebnislandschaft, die es sich in jeder Jahreszeit lohnt zu besuchen. (mabe)