Offener Brief der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Projekts „Sprachpartner im Raum Altenkirchen“

ALTENKIRCHEN – Ohne Migrationsberatung keine Sprachpartner – In einem Offenen Brief haben sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Projekts „Sprachpartner im Raum Altenkirchen“ an das Bundesamt für Migration, an Bürgermeister Höfer, Landrat Lieber, an MdB und MdL des Wahlkreises AK, an die Kreistagsfraktionen und an Wohlfahrtsverbände gewandt. –

Sehr geehrte Damen und Herren, vor gut einem Jahr hatten wir Ihnen geschrieben, dass wir mit der Schließung der Migrationsberatung Altenkirchen (Juli 2013) auch das Projekt Sprachpartner in Gefahr sehen – und so ist es nun auch gekommen. Nach einem Jahr ohne ortsnahe Migrantenberatung haben wir erfahren müssen, dass viele Migranten ihre persönlichen und behördlichen Angelegenheiten nur schwer regeln können. Entsprechende Klagen kommen nicht nur von den betroffenen Zuwanderern, sondern auch von Institutionen wie z.B. den Sprachschulen.

Ein engagierter Kreis von Ehrenamtlern im Sprachpartner-Projekt hat sich weiterhin bemüht, auf Migranten zuzugehen, sie beim Spracherwerb zu unterstützen und ihnen kostenlos mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Diese Ehrenamtler können jedoch keine professionelle Beratung ersetzen, sondern nur ergänzen. Vor allem fehlt eine Anlaufstelle, um in Kontakt mit hilfesuchenden Migranten zu kommen.

Zwar hat das Diakonische Werk Altenkirchen (Flüchtlingsberatung) die Trägerschaft des „Sprachpartner“–Projekts übernommen. Zielgruppe der „Sprachpartner“ sind neben Asylsuchenden jedoch in erster Linie Migranten, die längerfristig hier im Raum Altenkirchen leben und sprachliche und praktische Hilfe benötigen – Menschen also, die von einer Migrationsberatung betreut werden müssten. Dazu gehören auch die Flüchtlinge, die – nachdem sie einen Aufenthaltstitel erworben haben – von der Flüchtlingsberatung „entlassen“ werden (müssen). Die Zahl der Zuwanderer wächst.

Wo bleibt die Migrationsberatung in Altenkirchen, die für Ende 2013 versprochen wurde?

In den vergangenen Jahren wurde im Raum Altenkirchen ein vorbildliches Netz von deutschen und ausländischen Partnern aufgebaut. Dieses Netz bekommt immer größere Löcher. Damit verschwindet ein Teil gelebter Inter-Kultur.

Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass im Raum Altenkirchen dringend eine Migrationsberatung benötigt wird. Bitte, setzen Sie sich – im Rahmen Ihrer Möglichkeiten – für eine ortsnahe Migrationsberatung im Raum Altenkirchen ein.

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