Nikolaus kennt in Rettersen jedes Kind
RETTERSEN – Nikolaus besucht Rettersens Kinder – In den Nachmittagsstunden versammelten sich die Jungen und Mädchen aus Rettersen im Dorfgemeinschaftshaus. Dort hatten die betreuenden Erwachsenen alles für einen gemeinsamen Bastelnachmittag vorbereitet. Dutzende von Holzscheiben, fein säuberlich aus Baumstämmen ausgesägt, lagen für die kreativen Kinder bereit. Hammer, Zangen, Unmengen von Nägeln und bunte Fäden warteten auf künstlerische Bearbeitung. Die Motive suchten sich die Jungen und Mädchen selber aus, hämmerten, nagelten und zogen Fäden bis zu erkennen was es werden sollte. Gemeinsam begab man sich zum Kaffee-, nee, zum Kakaotrinken. Ließ sich die gereichten Kekse schmecken. Als es dunkelte warteten die Kinder teilweise schon etwas ungeduldig auf den Nikolaus. Die Kleinen waren das voller Spannung, bekamen sie doch diesen Mann im roten Mantel erstmals zu Gesicht. Die Halbwüchsigen hatten da schon die klappe recht weit offen, taten so als könne sie das alles nicht jucken. Plötzlich wurden alle ruhig und eines der Mädchen rief laut: „da ist er“. Am Fenster stand der Nikolaus und winkte den Kindern zu. Wenig später polterte es an der Tür und herein stapfte der Nikolaus. Raumgreifend schritt er durch den Raum, hier und da einem Kind die Hand schüttelnd, auf den Christbaum zu. Dort zückte er eine dicke Papierrolle, reichte sie Ortsbürgermeister Wolfgang Schmidt und bat ihm die Namen auf der Rolle vorzulesen. Er habe seine Brille nicht bei. Was er allerdings nicht brauchte und das verblüffte die Kinder, besonders die älteren, die zuvor den Mund recht voll genommen hatten, er kannte alle beim Namen, ihren Wohnort, Eltern, Geschwister, Großeltern, wie sie in der Schule und zu Hause waren. Da blieb so manchen das freche Wort im Halse stecken. Wer nicht zu ihm kommen wollte, dem drohte er an, keine Tüte zu bekommen. Nach einer Stunde hatten alle ihre Tüte bekommen und sich einige mit Liedgesang, Flötenspiel und Gedicht beim Nikolaus bedankt. In großer Schar begleiteten die Kinder den Nikolaus, nach einem gemeinsamen Erinnerungsfoto, zur Eingangstür und winkten ihm noch lange nach. Abgerundet wurde der Nikolaustag mit einem gemeinsamen Essen, bei dem es Würstchen und Salate gab. Da hatten die zuvor Kleinlauten ihre große Klappe wiedergefunden. Andere freuten sich über die Dinge die sie in der Tüte fanden und gingen Stolz mit ihren Müttern nach Hause. (wwa) Fotos: Wachow