NIEDERBIEBER – Empfang der Heimatstadt für Radprofi Max Walscheid
NIEDERBIEBER – Empfang der Heimatstadt für Radprofi Max Walscheid – Recht Stolz kann man in der Deichstadt auf den Niederbieberer sein der bei ersten zehn Radsportlern war, die bei der Schlussetappe auf der Champs Elysee dem Ziel entgegen sprinteten. Nicht oft ist der erfolgreiche Radsportler in seinem Elternhaus an der Wied zu Gast.
Nach dem Abitur wechselte er zum Studium nach Heidelberg. Mit Fußball angefangen, kam er in der Schulzeit zur Leichtathletik und wechselte mit 17 zum Radsport. Erst einmal lernte er alle Sportplätze der Region kennen und machte die Strecke von Altwied nach Neustadt zur Trainingsetappe. 30 Kilometer in der Stunde ist so das Normaltraining. Dass er aber mal Profisportler werden würde und bei der Tour de France mit radeln dürfe stand nach einem schweren Unfall 2016 erst mal in den Sternen.
2012 gewann er als bislang einziger Neuwieder, den Deichstadt-Cup und wurde 2018 auch als Sportler des Jahres geehrt. Eine Menge Pokale sammelten sich daheim an, ehe er dann einen Anruf vom Bundestrainer bekam. Also ging es für den Radprofi im Dienst des südafrikanischen Teams NTT nach der Tour zunächst weiter zur Radweltmeisterschaft. In Imola ging Max Walscheid im Einzelzeitfahren an den Start. In dieser Woche wurde dann der fast Zweimeter große Mann, der 92 Kilo auf die Waage bringt, in seiner Heimatstadt empfangen.
Der Neuwieder, der aktuell mit seiner Freundin Johanna in Heidelberg lebt, berichtete den Gästen in Schalterhalle der Sparkasse Neuwied von seinem Alltag. „Radprofi ist ein Job an 24 Stunden an sieben Tagen die Woche“, so Max Walscheid. Das beginne bei der Ernährung und höre beim Schlaf auf. Apropos Ernährung: Auf Restaurantbesuche verzichtete der Profi während der Corona Zeit. Eine Infektion würde für ihn das vorzeitige Saisonende bedeuten. Ohnehin verlief diese Rennsaison komplett anders als üblich.
Mehrere Monate pausierte der Rennzirkus. Zuhause ist er eigentlich die wenigste Zeit des Jahres. In der Regel jettet er um die Welt. Mehr als 13 Siege verbuchte er als Profi. Ging in Australien, den USA, den Golfstaaten, in Asien und allen Teilen Europas an den Start. Jährlich 25.000 bis 30.000 Kilometer sitzt Max Walscheid im Renn- und Trainingssattel. Dies ständig unter medizinischer Beobachtung des Teamarztes. Das Training ist wissenschaftlich ausgeklügelt. Kaum vierzig Schläge misst der Ruhepuls des Profis. Am 25. Oktober werden die Radsportfans ihrem Max wieder die Daumen drückten. „Da gehe ich äußerst zuversichtlich an den Start“, verrät Max im Hinblick auf das legendäre Paris-Roubaix, seinem letzten Rennen in 2020. Vielleicht treffen wir danach Max Wahlscheid und seine Veloclubfreunde ja zufällig beim Training zwischen Altwied und Neustadt, wenn er denn mal wieder in seinem Elternhaus in der Deichstadt zu Gast ist. (mabe) Fotos: Marlies Becker