Nicht alltäglicher Einsatz bei der Westerburger Polizei

RENNEROD/WINNEN – Autofahrerin sprüht Pfefferspray auf Polizeibeamte –

Nachdem zunächst jegliche Anhaltezeichen und Anhalteaufforderungen der Polizei missachtet wurden, widersetzte sich eine Autofahrerin ihrer anschließenden Festnahme durch den Einsatz von Pfefferspray gegen die Polizeibeamten. Ein Fahrzeughändler aus Rennerod hatte sich bei der Polizei Westerburg gemeldet und mitgeteilt, dass sich soeben eine ca. 40jährige Frau auf seinem Verkaufsgelände in einen Wagen gesetzt und dann das Fahrzeug gestartet habe. Vorher hatte sie sich durch Verschließen der Autotüren vor dem Zugriff durch den Mann abgesichert. Obwohl der Händler versuchte, sein Hoftor zu schließen, hinderte sie dies nicht, einfach weiter zu fahren. Durch Rammen des Hoftores schaffte sie sich brachial Platz, um vom Hof zu gelangen. Der Fahrzeughändler konnte sich nur mit einem beherzten Seitwärtssprung aus der Gefahrenzone entfernen. Die sofort eingeleitete Fahndung nach dem beschädigten Renault Twingo, der weder versichert noch zugelassen war, verlief zunächst negativ. Nach mehreren Minuten wurde der Wagen dann in Stahlhofen am Wiesensee gesichtet. Das Fahrzeug wurde ohne Kennzeichen bewegt. Auf eindeutige Anhaltezeichen mit Anhaltekelle, Blaulicht, Martinshorn und dem Schriftzug „Halt Polizei“ reagierte die Fahrerin in keinster Weise und fuhr stoisch weiter. Erst durch Hinzuziehen eines zweiten Streifenwagens, der sich vor den Renault setzte, wurde die Fahrerin langsam ausgebremst und angehalten. Durch die Polizeibeamten wurde die Frau ultimativ aufgefordert, ihr Fahrzeug zu verlassen. Sie zog plötzlich eine Dose Pfefferspray hervor und sprühte es den Beamten frontal ins Gesicht, so dass diese Augenbrennen und diverse Hautreizungen erlitten. Nach Überwältigung und Fesselung wurde die 41jährige Frau aus der Verbandsgemeinde Rennerod zur Dienststelle gebracht und ihr dort eine Blutprobe entnommen. Sie wird sich strafrechtlich wegen Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte, gefährlicher Körperverletzung gegen vier Polizeibeamte sowie Fahren ohne Versicherungsschutz zu verantworten haben. Darüber hinaus wird wegen Sachbeschädigung an dem Hoftor, Sachbeschädigung sowie versuchte gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil des Pkw-Händlers ermittelt. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass sie unmittelbar nach dem Diebstahl des Renault an einer Tankstelle in Höhn getankt hatte und ohne zu bezahlen weggefahren war. Somit dürfte sie auch strafrechtlich wegen Tankbetrug belangt werden. Die Frau wurde nach Begutachtung durch einen Arzt in eine psychiatrische Fachklinik eingeliefert.

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