NEUWIED – Leserbrief zu „NEUWIED – SPD-Stadtratsfraktion nimmt den Vorschlag der Grünen mit Verwunderung zur Kenntnis“

NEUWIED – Leserbrief zu „NEUWIED – SPD-Stadtratsfraktion nimmt den Vorschlag der Grünen mit Verwunderung zur Kenntnis“ Der CDU-Politiker Heinz Schwarz aus Leubsdorf, der seinerzeit Innenminister in Rheinland-Pfalz und danach Bundestagsabgeordneter war, sagte in seiner aktiven Zeit als Politiker auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei, die Schwäche der Sozialdemokraten sei, dass sie an das Gute im Menschen glaubten. Daran musste ich angesichts der Erklärung der SPD-Stadtratsfraktion zur Wende der Neuwieder Grünen denken, nun doch mit Ralf Seemann ein Mitglied ihrer Fraktion für die Besetzung der Beigeordnetenstelle vorzuschlagen.

Es ist nun einmal das Vorrecht einer Partei ohne Machtoption gewesen, jede Besetzung im Stadtvorstand durch andere Parteien moralisierend zu kritisieren. Jetzt ist es durch die Papaya-Koalition für die Grünen jedoch anders. Dass die Grünen sich mit ihrem Gebaren aus Sicht der SPD in jeder Hinsicht entzaubert hätten, ist als Positionierung in dieser Vehemenz indes nur dann richtig, wenn man daran glaubt, die Grünen seien edle Wilde à la Winnetou. Tatsächlich sind sie aber auch nur Menschen wie du und ich. Insofern ist dann die SPD-Forderung überzogen, die Grünen sollten in Zukunft von jeder moralischen Kritik gegenüber anderen Abstand nehmen. Im Neuen Testament heißt es: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Es ist somit unrealistisch zu erwarten, dass die Grünen sich künftig zurückhalten und nicht auf die Splitter konkurrierender Parteien anspringen.

Siegfried Kowallek, Neuwied

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