NEUWIED – Bürgermeister Michael Mang soll abgewählt werden

NEUWIED – Bürgermeister Michael Mang soll abgewählt werden – Wer ist eigentlich Michael Mang? Michael Mang wurde im Mai 1981 in Leipzig geboren und lebt seit rund 25 Jahren in Neuwied. Seit letztem Jahr ist er mit Ina, geborenen Koch, einer Grundschuldirektorin verheiratet. Nach dem Schulabschluss an der Heinrich-Heine Realschule erlernte er den Beruf des Verwaltungsfachangestellten bei der Kreisverwaltung in Neuwied, der er bis zum Eintritt in die Neuwieder Stadtspitze treu blieb. Mang erwarb in der Abendschule das Fachabitur und qualifizierte sich im Anschluss nebenberuflich zum Verwaltungsfachwirt. Für die SPD engagierte sich Michael Mang rund sechs Jahre im Neuwieder Stadtrat und weiteren Gremien. Der Rat wählte ihn im Dezember 2014 zunächst zum Beigeordneten, im November 2017 dann zum Bürgermeister. Das ist auf den offiziellen Seiten der Stadt zu lesen.
Als sozusagen Ziehsohn des verstorbenen Bürgermeisters Nikolaus Roth, hat er in 15 Jahren Zusammenarbeit viel von ihm gelernt und hätte in dessen Andenken auch gerne für das Wohl seiner Heimatstadt weitergearbeitet, lässt er in einem Pressegespräch wissen. Aber nach dem Tod von Nikolaus Roth wehte nach vielen Jahren SPD-Führung in der Stadt Neuwied, ein anderer Wind. Die nun ans Ruder gelangte CDU verfolgte andere Ziele und der SPD-Mann Mang galt als Störfaktor. Es begann im letzten September mit Hilfe der eigentlich unparteiischen Tagespresse eine tägliche Hexenjagd mit Berichten von fatalen Fehlentscheidungen, Verfehlungen und finanziellen Einbußen für die Stadt, die Mang angeblich verursacht haben soll. Nicht ganz umstrittenen für den Schreiber dieser Artikel, der nach eigenen Angaben auf Jobsuche war und sich sowohl auf den Posten zum Beigeordneten als auch für den in der Presseabteilung mit Aussicht auf den späteren Posten des Pressesprechers der Stadt Neuwied beworben hatte. Nachdem die Gerüchteküche gebrodelt hatte und die schäbige Machenschaft auch in Leserbriefen beleuchte wurden, hat der Pressemann, so konnte man aus informierten Kreisen hören, nun vor einigen Tagen seine Bewerbung zurückgezogen. Was bleibt, ist der Imageschaden, nicht nur für den Bürgermeister. In Kürze droht ein ziemlich unfaires Abwahlverfahren, denn rechtlich müsste man das gerichtliche Urteil abwarten, um die Schuld oder Unschuld des Bürgermeisters zu klären. Denn einseitig bezahlte Gutachten ohne die Stellungnahme des Beschuldigten, sind kein rechtsgültiger Beweis und damit auch kein Grund zu einer Abwahl. Zumal die Stadt Neuwied bei einer Trennung noch auf viele Jahre 71 Prozent des Bürgermeistergehalts zahlen müsste. Selbst das nehmen die Unterzeichner des Abwahlverfahrens gerne in Kauf, wenn sie dann das eventuell freigewordene Amt mit ihrem Vorschlagrecht neu besetzen dürfen.

Wenn das gelingen sollte, wäre es nur mit Hilfe der AfD Stimmen möglich. Für viele, vor allem treue CDU-Wähler, ein „no go“ Auch für die Grünen wäre es zumindest peinlich, wenn nicht unfair. Die haben nämlich trotz heftigem Gegenwind, mit Hilfe, gerade von Bürgermeister Mang ihren Beigeordneten im Rat durchsetzen können. Von persönlichen Freundschaften in diesen Reihen mal ganz abgesehen. Wer allerdings gerecht behandelt werden will, sollte nicht in die Politik gehen. Trotz allem vertraut Michael Mang auf den Rechtsstaat, freut sich über den Zuspruch aus der Bevölkerung, hofft auf eine faire Entscheidung und will wie bisher mit Herzblut für die Stadt Neuwied arbeiten. Nach dem Pressegespräch kommt eine alte Dame aus dem gegenüberliegenden Altersheim auf ihn zu und wünscht ihm viel Glück für die Abwahl. Sie zaubert damit ein Lächeln auf das Gesicht eines Menschen, der wahrlich in den vergangenen Monaten nichts zu lachen hatte. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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