Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert: Wälder stärker schützen!
RHEINLAND-PFALZ – Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert: Wälder stärker schützen!
Neben der Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft der größte Flächennutzer. Er beansprucht etwa ein Drittel der bundesdeutschen Fläche. Im Zeichen des Artensterbens, dem Verlust an Biodiversität, der Zerstörung von Lebensräumen und dem Klimawandel kommt den Wäldern eine besonders herausragende Bedeutung vor allem als großflächiger Regulator des Landschaftsklimas zu.
„Wälder sind vitale Ökosysteme mit herausragender Bedeutung für die Biodiversität und die Artenvielfalt. Eine vitale Vernetzung zwischen den Arten innerhalb des Waldes und des intakten Waldbodens ermöglicht ein dynamisches Reagieren auf veränderte Umweltbedingungen. Je stabiler diese Vernetzung, desto widerstandsfähiger ist der Wald als vernetztes Ökosystem auch gegenüber klimatischen Veränderungen und weiteren Schädigungen. Daher gilt es, die Vitalität der Waldökosysteme zu schützen und zu bewahren“, so Claudia Rapp- Lange, Artenschutzreferentin der Naturschutzinitiative e.V. (NI).
Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert daher eine ökologische Waldwende:
Ausweisung von mindestens 5 % der Landesfläche als Wildnisfläche
Verbot von Kahlschlägen, Rückbau und Verzicht auf Neubau von Waldwegen
ausschließlich einzelstammweise, selektive Holzernte
Mindestabstand der Rückegassen von 80 Metern
Verbot des Einbringens von Bioziden, Dünger, Kalk und Reststoffen in den Wald
Waldentwicklung durch natürliche Sukzession, Pflanzung nur in Ausnahmefällen
Besonderer Schutz von alten Buchenwäldern und Buchenmischwäldern, die im Durchschnitt älter als 100 Jahre sind
Wiedervernetzung trockengelegter Waldbiotope wie Waldmoore, feuchte Eichen-Hain-Buchenwälder und Sumpf- und Quellenwälder, Rückbau von Entwässerungsgräben
Keine Industrialisierung der Wälder durch Windenergie- und Freiflächenphotovoltaikanlagen
Foto: Naturschutzinitiative e.V. (NI): Gemeindewald Dreifelden, Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet im nördlichen Rheinland-Pfalz, durch die industrielle Waldbewirtschaftung mit kettenverstärkten Rückemaschinen und Harvestern entstehen schwere Waldschäden. Der Anteil an irreversibel verdichteten Rückegassen an der gesamten Waldfläche liegt bei bis zu 20%.