Nacht der Gitarren mit Werner Lämmerhirt und Peter Finger

ALTENKIRCHEN – Nacht der Gitarren in Altenkirchen mit Lämmerhirt und Finger –

Das Kultur/Jugendkulturbüro Haus Felsenkeller eröffnete mit der Nacht der Gitarren in der Altenkirchener Stadthalle eine Serie hochkarätiger Konzerte, die in den kommenden Monaten geplant sind. Auf der Bühne bei der Nacht der Gitarren standen mit Werner Lämmerhirt und Peter Finger zwei Virtuosen ihres Fachs. Sie spielen nicht zusammen, nicht gegeneinander und miteinander könne man nicht, so eröffnet Werner Lämmerhirt den Abend auf der Bühne, die in warmes rotes und blaues Licht getaucht war. Hautnah und in gemütlichem Ambiente zwischen beleuchteten Paravents erlebten Gitarrenfans den Abend. Mit humorigen Sprüchen und Charme gewann Werner Lämmerhirt die Herzen der Zuhörer. Nicht zuletzt mit seinem unverwechselbaren musikalischen Stil, seinem virtuosen Gitarrespiel und seinen Liedern begeisterte er das Publikum. „Rückenwind“ hieß das erste Instrumentalstück. Der Wunsch und die Inspiration kamen ihm auf dem Fahrrad an der Sieg entlang. Oder: „Einmal im Jahr muss ich mit meiner Frau ans Meer, an die Küste, um den Horizont zu weiten.“ Wo sonst könnte sein Lied „Am Meer“ entstanden sein? Werner Lämmerhirt ist 1949 in Berlin geboren. Mit 16 Jahren kaufte er sich seine erste eigene Gitarre; ein paar Jahre später zog er damit durch Europa und versuchte, sich mit Straßenmusik über Wasser zu halten. Als Ende der 1960er Jahre in Berlin Folk-Clubs nach englischem und amerikanischem Vorbild entstanden, stieg er in diese Musikszene ein. Er bildete eine Fingertechnik mit der rechten Hand heraus, die sein Markenzeichen wurde. Das Plektrum legte er zur Seite und zog sich die Fingerpicks über, um nur noch Lieder und Stücke zu spielen, die mit dieser Technik möglich waren. Auch sein Publikum in der Stadthalle begeisterte der Musiker, der nach wie vor mit einer stattlichen Anzahl Gitarren im Gepäck durch Deutschland tourt. Nach einer Zugabe überließ er seinem Kollegen Peter Finger Stuhl, Mikro und Bühne.

Peter Finger gelang es, was es dieser Tage nur selten zu bestaunen gibt, die perfekte Harmonie von Virtuosität, Musikalität und Komposition. Seine musikalische Bandbreite scheint schier grenzenlos und die Seiten seiner Gitarre nutzt er, wie ein Pianist die gesamte Tastenanzahl seines Instruments. Er entlockt der Gitarre alles, was sie zu bieten hat  und das ist nicht wenig. So wird der aufmerksame Zuhörer immer an die Klangsprache Debussys, Ravels oder Strawinskys stoßen, wobei man sich wenig später vielleicht in rockigen Gefilden, oder in der Welt des Jazz wieder findet. Ein fast orchestrales, manchmal atemberaubend experimentelles Geflecht aus Rhythmus, Harmonik und Melodie. All dies verschmilzt melodisch miteinander. Deshalb ist Peter Fingers geniale Musik ein sinnlicher Genuss. Anspruchsvoll und anregend zugleich verzaubert der Gitarrenguru seit vielen Jahren sein Publikum. Im Alter von sechs Jahren begann Finger, Sohn eines Dirigenten mit Geigen- und später auch mit Klavierunterricht. Für sein Geigenspiel belegte er 1962 den ersten Platz bei  einem Musikwettbewerb. Peter Fingers Onkel schenkte ihm im Alter von 13 Jahren seine erste Gitarre. Der 1954 in Weimar  geborene Musiker tourte 1976 mit großem Erfolg über vier Kontinente. Sein gekonntes Gitarrenspiel bei der Nacht der Gitarren wird den Musikbegeisterten in der Stadthalle  noch lange in Erinnerung bleiben, denn solche Virtuosen in der Musikwelt kann man nicht alle Tage im Westerwald erleben. Mabe Fotos: Wachow

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