Munteres Markttreiben in Oberwambach

wambisch so IMG_8477OBERWAMBACH – Oberwambach feiert zünftig 550jähriges Bestehen – wambisch so IMG_8512Am Sonntag, 7. September, versetzten die Oberwambacher ihre Gäste ins Mittelalter, stilecht mit entsprechendem Markt und Kostümen, genau genommen in das Jahr 1464. Begonnen hat der zweite Festtag zum 550jährigen Bestehen mit einer Andacht, gestaltet von Pfarrer Joachim Triebel – Kulpe, der für die evangelischen Kirchengemeinden Oberwambach und Almersbach zuständig ist. In seiner Predigt lobte er den Zusammenhalt im Dorf, der es letztendlich ermöglicht solche Feste mit Erfolg durchzuführen. “Keine Gemeinde“, so Triebel – Kulpe, „schafft dies, wenn man bereits im Alltag den guten Ton nicht mehr untereinander trifft“. Wie recht er hat, gibt es doch glänzende Paradebeispiele hierfür Land auf und ab. Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete Ortsbürgermeister Achim Ramseger das Frühstück. Gemeinsames Mahl zur frühen Stunde um 10:00 Uhr für alle Oberwambacher und ihre Gäste, so lautete der Programmpunkt. Reichhaltig aufgefahren wurden Speisen und Getränke vom Catering Service.

Bis zur Begrüßung der Ehrengäste konnte man sich schon einstweilen im Gerätehaus auf dem Dorfplatz umsehen, wo man wahre Schätze fand, die die Gemeinde zusammengetragen hatte. Viel Liebe steckte in der Präsentation alter Erinnerungsstücke aus Oberwambach, von der Neuwieder Zeitung aus dem Jahre 1914 bis hin zu Schulheften mit noch altdeutscher Schrift und Bildern von Oberwambacher Senioren aus ihren längst vergangenen Kindertagen. An einem Tisch lud man ein, Fotos zu markieren und zu beschriften, auf denen man noch den einen oder anderen Freund oder Verwandten fand, der bis dato noch nicht identifiziert war. Der alte Dorfladen wurde lebhaft dargestellt mit Originalpackungen von Kaffeeersatz, ein typisches Lebensmittelprodukt aus den Jahren um den 2. Weltkrieg, der aus Malz war und den Kaffeemangel überbrücken half. Weihnachtskarten, gerichtet an die Familie zu Hause aus dem 1. und 2. Weltkrieg berührten das Gemüt des Lesers ebenso wie ein altes Gesangbuch von 1862. Nicht zuletzt waren auch die drei alten Krafträder aus den 50er Jahren Blickfang die so manchen Besucher eingeladen haben, in Teenagerzeiten zu schwelgen. Modellbauten der Kirche und der alten Schule aus Streichhölzern von Eckard Bitzhöfer und Thomas Wehler gefertigt, beeindruckten genauso wie eine Fotoreihe auf dem Flachbildschirm, die von Christoph Ramseger sorgfältig zusammengestellt wurde. Die Fotos zeigten alte Aufnahmen aus Oberwambach aus Zeiten der Luftwaffe, die 1945 über dem Westerwald kreiste sowie neue Aufnahmen vom Festumzug am Vortag, die aus der Vogelperspektive von einem Sportflieger aus aufgenommen wurden.

Um 12:00 Uhr dann ging es über zur Begrüßung der Ehrengäste. Gekommen waren die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing – Lichtenthäler, Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Volker Mendel aus Puderbach, Ortsbürgermeister Horst Klein aus Neitersen, Altpfarrer Künkel, Pfarrer Triebel – Kulpe und natürlich der Verbandsbürgermeister von Altenkirchen Heijo Höfer, der am Vortag Geburtstag hatte und der natürlich noch ein Geburtstagsständchen erhielt, gesungen von der Gemeinde und gespielt vom Dudelsackpfeifer „Freddy the Piper“. Dieser brachte einige Soli und musizierte später am Nachmittag noch mit anderen Gauklern zusammen auf dem Freigelände. Zwei Gaukler scherzten mit Heijo Höfer auf der Bühne als Geburtstagsgruß der besonderen Art: mit Kegeln jonglierten sie wild um ihn herum. Sollte er ein mulmiges Gefühl dabei gehabt haben, so lies er es sich – ganz tapfer – nicht anmerken und wurde mit großen Beifall belohnt. Die Stände rund um das Festzelt boten alles, was den Nachmittag für die vielen Gäste noch kurzweilig machte, von Kaffee und Kuchen über Honigmet, Wolle und Schmuck, einen Backes, Hufeisenschmieden und Bogenschießen. Ein Märchenzelt bot den Kleinsten einen Unterschlupf in ein paar unvergessliche und traumhafte Minuten. (irsta) Fotos: Stantonia/Rewa/Wachow

 

 

 

 

 

Beitrag teilen