Multiresistente Erreger wirksam bekämpfen

cdu-erwin-rueddel-mdb-mreALTENKIRCHEN – Multiresistente Erreger wirksam bekämpfen – Erwin Rüddel traf sich mit Initiatoren des „MRE-Netzwerk“ in Altenkirchen – „Wer als Patientin oder Patient ein Krankenhaus aufsuchen muss, möchte geheilt werden und gesunden. Doch gibt es bedauerlicherweise immer wieder Kenntnis darüber, dass Betroffene im Krankenhaus, aufgrund gegen Antibiotika resistenter Bakterien, den sogenannten Krankenhauskeimen, erst richtig krank geworden sind. Multiresistente Erreger sind ein ernstes Thema im Gesundheitsbereich, dem sich der Landkreis Altenkirchen in seiner Vorreiterrolle beim MRE-Netzwerk in besonderer Weise angenommen hat. Von der MRE-Problematik sind aber nicht nur Kliniken sondern auch Altenheime und Pflegedienste betroffen“, sagte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei einer Zusammenkunft mit Netzwerkkoordinator Medizinalrat Dr. med. Wolfgang Dörwaldt und dessen Kollegin Zeba Parwani.

Die beiden dem Gesundheitsamt des Kreises Altenkirchen zugehörigen Mediziner waren erfreut über einen Informationsaustausch mit Rüddel, dem pflegepolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Dem ist es besonders wichtig, dass die Ausbreitung von Antibiotika- und anderen Resistenzen gestoppt werden. Wenn Antibiotika nicht mehr wirkten, drohten die Behandlungsmöglichkeiten zurückzufallen – und das mit dramatischen Konsequenzen. „Dann können bisher gut heilbare Krankheiten zu schweren Gesundheitsschäden führen. Und davor ist man dann auch in der heimischen Region, wie dem Landkreis Altenkirchen, leider nicht gefeit“, warnte der Abgeordnete.

Gleichzeitig lobte er das Engagement des Medizinalrates Dörwaldt, als Koordinator des MRE-Netzwerks der Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Rhein-Lahn. Dieses kreisübergreifende Netzwerk widmet sich seit zwei Jahren dem Thema „Krankenhauskeime“. „Das ist ebenso wichtig, wie lobenswert. Antibiotika-Resistenzen sind ein absolut ernstzunehmendes Problem. Sie führen nämlich dazu, dass bakterielle Infektionen oft schwerer oder auch gar nicht mehr zu behandeln sind. Das hat dann deutlich schwere Krankheitsverläufe und möglicherweise auch vorzeitige Todesfälle zur Folge“, merkte Rüddel an und verwies auf die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie (DART) der unionsgeführten Bundesregierung.

Dabei waren sich die drei Gesprächspartner darüber im Klaren, das sich die Bedrohung durch Multiresistente Keime nicht nur auf ein Hygieneproblem in Krankenhäusern reduzieren lässt. Viele Patienten, bei denen besondere Risiken bestehen, hätten die verursachenden Keime selbst mit in die Klinik gebracht. Eine wirksame Lösung seien entsprechende Untersuchungen schon vor der Krankenhausaufnahme. Solche Screenings werden aber bislang von den Krankenkassen nicht vergütet.

Das Problem „Multiresistente Erreger“ betrifft gleichzeitig Altenheime, ambulante Pflegedienste und niedergelassene Hausärzte. „Im Kampf gegen diese Erreger haben wir mit dem Netzwerk angesetzt und unlängst auch im Landkreis Altenkirchen Zertifizierungen verleihen können. Diese Zertifizierungsurkunden sind ein Qualitätssiegel, mit dem nicht nur der Schutz der Bevölkerung vor den Krankenhauskeimen, sondern auch die Beachtung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen dokumentiert wird“, äußerten die Vertreter des Altenkirchener Gesundheitsamtes.

Aus dem Landkreis Altenkirchen wurden das DRK Krankenhaus Altenkirchen, das DRK Krankenhaus Kirchen, das St. Antonius Krankenhaus Wissen, der Ambulante Pflegedienst Fauna Altenkirchen, der Pflegedient Konfido ambulant Altenkirchen, der Häuslicher Pflegedienst W. Hammer Kausen, der Ambulanter Pflegedienst Kirchliche Sozialstation Altenkirchen, der DRK ambulante Pflegeservice Altenkirchen, das Seniorenpflegeheim Sonnenhang Mehren, die Seniorenresident Waldhof Schürdt und das Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach erfolgreich zertifiziert.

„Dazu haben wir in den letzten anderthalb Jahren in 45 Arbeitsgruppensitzungen die jeweiligen Standards gemeinsam mit den Vertretern der Institutionen erarbeitet. Anschließend wurden in 53 Schulungen Arzthelferinnen, Altenpflegern/-innen, Krankenschwestern/-pflegern, Ärztinnen und Ärzten die Problematik im Umgang mit multiresistenten Erregern im Gesundheitssystem dargelegt. Im Rahmen der abschließend durchgeführten Begehungen wurde unter anderem der Wissenstand der Beschäftigten überprüft. Den gesamten Prozess haben in den beteiligten drei Landkreisen insgesamt acht ambulante Pflegedienste, 26 Altenheime und elf Akutkrankenhäuser durchlaufen“, berichtete Dr. Dörwaldt.

„Hier ist das MRE-Netzwerk einmal mehr zu loben. Auch die Bundesregierung will mit der Deutschen Antibiotika-Resistenz-Strategie, unter den Aspekten mehr Hygiene, mehr Kontrollen, mehr Forschung, die Ausbreitung resistenter Keime unbedingt eindämmen. Denn resistente Krankheitserreger behindern immer häufiger wirksame Therapien“, bekräftigte Erwin Rüddel.

 

Foto: Um die wirksame Bekämpfung Multiresistenter Erreger (MRE) ging es beim Treffen von Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, dem Pflegepolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Medizinalrat Dr. med. Wolfgang Dörwaldt und dessen Kollegin Zeba Parwani. Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel

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