Mit „schwerer Bewaffnung“ durch die Rheinanlagen patrouilliert

Eigentlich ist es die technische Weiterentwicklung der früheren Erbsenpistole: Moderne Softair- Waffen, die keine Erbsen mit Feder-, sondern Plastikkügelchen mit Luftdruck verschießen. Dabei waren schon die Erbsenpistolen damals nicht so ungefährlich, wie ein Spielzeug eigentlich sein soll. Ein Geschoss aus nächster Nähe konnte im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Das hat sich bis heute nicht geändert. 99 Prozent der Geschosse aus den modernen „Weichluft-Waffen“ verursachen auf blanker Haut einen kurzen Schmerz. Genau im Auge getroffen, kann der spielerisch „Erschossene“ aber schon einen nicht unerheblichen gesundheitlichen Schaden davon tragen. Doch beachten die Benutzer auch alle Sicherheitsvorkehrungen, es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Urtyp der Spielzeugpistole und ihren mannigfachen Nachfolgern, der diese – indirekt – noch viel gefährlicher macht. Konnte man früher meist eindeutig erkennen, dass es sich um eine Erbsenpistole handelt, mit der man gerade „bedroht“ wird, ist die Unterscheidung zu einer echten Waffe bei den Softair-Teilen heute nicht ohne Weiteres möglich.
Man stelle sich nur das Szenario vor, dass Jugendliche sich in der abendlichen Dämmerung einen Spaß daraus machen, sich auf einem großen Wiesengelände oder einem öffentlichen Park, mit Softair-Waffen zu bekämpfen und ein zufällig vorbei kommender Spaziergänger verständigt die Polizei, weil er dort „ dunkel gekleidete Typen mit MPs und Pistolen bewaffnet“ gesehen hat.
Fast genau so geschehen Ende letzter Woche in den Koblenzer Rheinanlagen, nur dass die Meldung glücklicherweise in den Nachmittagstunden kam und die eingesetzten Polizeibeamten im Hellen frühzeitig erkennen konnten, dass es sich um Spielzeugwaffen handelte. Die Polizisten stellten eine „MP“ und eine „Pump-Gun“ sicher, denn auch wenn der Besitz solcher Teile legal ist, das Führen einer, wie es im Waffengesetz heißt „Anscheinswaffe“, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und wird mit einem entsprechenden Bußgeld sanktioniert. Kurzum: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Aus diesem Grunde hat die Polizei ein Foto der sichergestellten Gegenstände, mit denen die Jugendlichen durch die Rheinanlagen streiften, hinzugefügt – weitere Ausführungen sind wohl überflüssig! Polizeipräsidium Koblenz