Menschen mit Behinderung im öffentlichen Verkehrsmittel – Es gibt noch vielt zu tun!

Behinderung 0228MONTABAUR – Menschen mit Behinderung mit öffentlichem Verkehrsmittel in der Region unterwegs – Der ICE Bahnhof Montabaur ist barrierefrei, selbst die Edelstahl Waschbecken sind niedrig, wobei der Blick in den Spiegel auch für Menschen ohne Handycap, die unter 170 Zentimeter sind, unerreichbar bleibt. Über einen Aufzug geht es zum gut frequentierten Busbahnhof. Dort wartet bereits Busfahrerin Tanja Faust, die heute extra für den Gast aus Mainz, mit einem Niederflurbus gekommen ist.

Aus der Mitteltür lässt sich eine Rampe ausklappen. Hier ist es für Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen realisierbar, bequem und ohne fremde Hilfe einzusteigen. Für den Besuch des Behindertenbeauftragten des Landes Matthias Rösch war das Fahrzeug extra angefordert worden. Er hofft, dass so Fahrzeuge auch im oberen Westerwald, wo noch viele ältere Busmodelle unterwegs sind, demnächst die Regel wird.

Auch Linienbusfahrerin Tanja Faust würde es die Arbeit erleichtern, denn austeigen, Kinderwagen oder Rollstuhl reinheben, kostet immer Zeit. Die Fahrt von Bahnhof Hachenburg zum ICE Bahnhof Montabaur ist getaktet und Verspätungen durch längere Aufenthalte beim Ein- und Aussteigen, könnten mit Fahrgästen, die auf einen pünktlichen Anschluss angewiesen wären, zu Problemen führen. Inzwischen fahren mehr Fernbusse, als Züge aus der Westerwaldstadt ab. Postbusse und Reisunternehmen mit Zielen, Berlin, München, Polen und der Schweiz, starten gleich neben den Linien nach Westerburg, Koblenz und Bad Marienberg.

An der letzten Station seiner Sommertour resümiert Mathias Rösch zu seiner Sommertour „barrierefrei und alles inklusive“: „Es lohnt sich, in Rheinland-Pfalz unterwegs zu sein. Ich habe viele gute Eindrücke bekommen, wie die Menschen in unserem Land die UN-Behindertenrechtskonvention engagiert umsetzen“.

Wer allerdings so im Alltag an manchen Orten mitten im Westerwald unterwegs ist, weiß, dass es hier noch viel zu tun gibt. Denn die schönen roten Niederflurbusse fahren rund um Neuwied, Koblenz und Montabaur. Manchmal bis Horhausen, aber eben nur manchmal und weiter zum Bahnhof Altenkirchen geht’s eh nur mit sehr betagten Busmodellen, die von der Barrierefreiheit noch meilenweit entfernt sind. (mb) Fotos: Becker

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