Mehrener Alterskameraden im Braunkohletagebau westlich von Köln
MEHREN – Ausflug der Alterskameraden des FW Löschzuges Mehren –
Feuerwehrmänner, die aus Altersgründen keinen aktiven Dienst mehr ausüben dürfen, nennen sich Alterskameraden. Die Mehrener Alterskameraden treffen sich mehrmals im Jahr, um die Verbindung untereinander und zu den Aktiven aufrechtzuerhalten. Dazu gehört auch jedes Jahr ein Halbtagesausflug. In diesem Jahr führte die Tour in den Braunkohletagebau westlich von Köln. Am Hambacher Tagebau des RWE wurde eine neue Aussichtsplattform „Terra Nova“ geschaffen. Dieser Aussichtspunkt, von dem man das ganze Gelände überblicken konnte, war die erste Station des Ausflugs. Riesige Bagger arbeiten dort und schaufeln die Braunkohle auf lange Transportbänder. Lkw’s sehen von oben aus wie Spielzeugautos. Es wird bis in 400 Meter Tiefe gebaggert. Auch kann man erkennen, wo die Rekultivierung beginnt. RWE legt hierauf großen Wert und schafft somit wieder Ausflugsziele, Waldgebiete sowie Rad- und Wanderwege. Nächste Station war dann das Braunkohlekraftwerk Niederaußem. Es ist das zweitgrößte Kraftwerk in Deutschland. Die Kameraden wurden dort von dem ehemaligen Diplomingenieur Dieter Rüsenberg erwartet, der sich extra zur Verfügung gestellt hatte; normalerweise führt er nur besondere Personengruppen durch das Kraftwerk. Er hat hier Kraftwerksblöcke mitentwickelt. Das Kraftwerk besteht aus neun Blöcken, die von 1963 bis 2003 nach und nach gebaut wurden. Dort werden 4,5 Prozent des deutschen Strombedarfs produziert. Pro Tag werden 80 bis 90.000 Tonnen Braunkohle benötigt. Das zeigt die enorme Größe dieses Kraftwerks. Nach dieser Einführung begann die eigentliche Werksbesichtigung, ausgerüstet mit Sicherheitsschuhen und Helmen sowie Kopfhörern, um die weiteren Ausführungen trotz des ohrenbetäubenden Lärms zu verstehen. Bei dieser Werksbesichtigung bekamen die Teilnehmer einen großartigen Einblick in die Stromerzeugung. Das Kraftwerk hat auch eine eigene Werksfeuerwehr, die an diesem Tag auch kurz ausrücken musste. Höhepunkt war die Fahrt auf die 172 Meter hohe Aussichtsplattform, von der aus man einen großartigen Überblick über die Kühltürme und weit ins Land hat. Anschließend fuhren die Kameraden zum Schloss Pfaffendorf, wo RWE ein Informationszentrum eingerichtet hat. Nach kurzem Aufenthalt ging es zurück nach Niederaußem, um in einem Gasthof bei geselliger Runde das Erlebte zu verarbeiten. Die ehemaligen Wehrleute bedankten sich bei Michael Asbach, der aus dem Mehrbachtal stammt und bei der Stadtverwaltung Bergheim arbeitet. Er hatte sich viel Mühe gemacht, um dieses Erlebnis zu organisieren. Aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft mit dem Bürgermeister von Niederaußem wurde die Besichtigung erst möglich. Der Bürgermeister überreichte den ehemaligen Feuerwehrkameraden ein Bild mit Widmung, das an diesen Tag erinnern soll. (frieko) Fotos: Privat