„Medizinprodukte schärfer überwachen!“

BERLIN – Konsequenzen aus dem Skandal um fehlerhafte Brustimplantate ziehen, „Medizinprodukte schärfer überwachen!“ –

MdB Erwin Rüddel fordert angesichts des Skandals um fehlerhafte Brustimplantate zusätzliche Maßnahmen zur Überwachung von Medizinprodukten. „Hier besteht unübersehbar Handlungsbedarf“, erklärte er. Rüddel regt zugleich an, im Zuge der im Frühjahr ohnehin anstehenden Reform des medizinischen Produktrechts auf EU-Ebene die bislang in Deutschland geltenden Regeln zu überarbeiten und schärfer zu fassen. Nach Rüddels Vorstellung sollte es in Zukunft stärkere Kontrollen bei Medizinprodukten geben, die im Körper verbleiben. Unabdingbar sei dabei, dass unangemeldet Stichproben vor Verwendung der Produkte durchgeführt werden. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Kontrollen außerhalb des Einflussbereichs der Hersteller von unabhängiger Stelle vorgenommen werden. Gerade bei solchen Hilfsmitteln, die dauerhaft im Körper des Patienten verbleiben sei dieses Vorgehen besonders angezeigt und schütze die Patienten vor nachlässiger Produktion oder kriminellen Machenschaften. „Künftig darf man sich nicht mehr allein auf das bisherige Verfahren verlassen“, erklärt der Abgeordnete. Eine „CE“-Kennzeichnung biete zwar Sicherheit, zumal, wenn sie von seriösen und anerkannten Instituten durchgeführt würde. Aber der Fall der fehlerhaften Brustimplantate habe gezeigt, dass weiteres Handeln notwendig sei, zumal der Hersteller PIP sich diese „CE“-Zertifizierung erschlichen habe. „Das muss nicht bedeuten, dass künftig jede Prothese und jedes Silikonkissen einem Prüfungsverfahren unterworfen wird, wie es bei der Zulassung von Arzneimitteln üblich und geboten ist“, sagte Rüddel weiter. Aber Stichproben müssten vor der Verwendung gezogen und untersucht werden. Es genügt offenkundig nicht, nur die Papiere der Hersteller zu prüfen. Die Produktqualität muss kontinuierlich überwacht werden.

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