MdB Rüddel kritisierte Verhalten einiger Pharmaunternehmen deutlich
KREIS – MdB Erwin Rüddel und Berichterstatter seiner Fraktion für Patientenrechte im Gesundheitsausschuss des Parlaments, haben das Verhalten einiger Pharmaunternehmen deutlich kritisiert.
Rüddel bezog sich dabei auf Pressemeldungen vom Wochenende, in denen aufgedeckt wurde, dass Unternehmen der Pharmabranche ganz gezielt versuchen, das Arzneimittel-Sparpaket der Bundesregierung zu unterlaufen. Demnach haben diese Unternehmen Mitte Juli für eine Reihe ihrer Produkte die Preise erhöht, nur um sie zwei Wochen später wieder zu senken. Diese „Preissenkungen“ wollen sie sich jetzt auf den 16-prozentigen Zwangsrabatt anrechnen lassen, der ab 1. August wirksam wurde. „Das Arzneimittel-Sparpaket ist aber ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsreform“, sagte Rüddel. „Und diese Reform basiert darauf, dass alle Akteure im Gesundheitswesen ihren Beitrag leisten müssen: Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser, Krankenkassen und eben auch die Pharmaindustrie.“ Der Abgeordnete kündigte an, man werde sich auffällige Preisbewegungen auf dem Arzneimittelmarkt während der vergangenen Wochen jetzt „sehr genau ansehen“ und dann daraus die Konsequenzen ziehen. Dabei will Rüddel auch „gesetzgeberische Maßnahmen ausdrücklich nicht ausschließen“. Der Gesundheitspolitiker sagte weiter, er sei enttäuscht von diesen Trickserien. „Ein solches Vorgehen ist einfach nur unseriös und wirft ein schlechtes Licht auf die betroffenen Firmen.“ Das sei auch kein Beitrag, um bei den Patientinnen und Patienten Vertrauen in die Bereitschaft der Industrie zu wecken, an den gemeinsamen Sparanstrengungen mitzuwirken. „Aber wir müssen auch bei den Arzneimitteln sparen, wenn wir die Kosten der gesetzlichen Kassen dauerhaft in den Griff bekommen wollen. Und deshalb“, so Rüddel abschließend, „werden wir das nicht durchgehen lassen.“