MdB Erwin Rüddel besuchte Dentallabor in Betzdorf

„Die Dentallabore in Deutschland müssen Zukunft haben. Denn es kann nicht sein, dass wir in unserem Land Qualitätsstandards schaffen und Wert auf Qualitätsmanagement legen, die Arbeiten aber dann in Drittländer vergeben werden und von dort minderwertige Qualität zurückkommt, die in speziellen Fällen sogar gesundheitsschädlich ist“, unterstrich der heimische CDU- Bundestagsabge-ordnete und Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel bei einem Treffen mit dem Landesinnungsmeister der Zahntechniker Rheinland-Pfalz, Manfred Heckens, im Dentallabor Jung in Betzdorf. Verena Jung-Schmidt, die Chefin des Dentallabors, und der Landesinnungsmeister erklärten detailliert die Situation. Vor allem die Selektivverträge einiger Krankenkassen ließen deutschen Dentallabors meist kaum noch eine Chance. Weil beispielsweise seitens der betreffenden Kassen der Zahnersatz oft über Länder wie China abgewickelt würde, blieben die Aufträge aus und für den Patienten stelle sich diese Maßnahme auf den ersten Blick kostengünstiger dar. Kritik seitens des Landesinnungsmeisters galt den Verträgen nach § 73c SGB V im zahnärztlichen-zahntechnischen Bereich. Diese Verträge widersprächen einem gleichgeschalteten Wettbewerb und hätten negative Auswirkungen auf die Branche, insbesondere und zunehmend gerade im ländlichen Raum. „Hier kämpfen Betriebe ums Überleben“, gab Heckens zu Bedenken. Das Bild habe sich komplett gewandelt. So sei in den 90er-Jahren mit Zahnersatz noch ein Umsatz von 13,4 Milliarden Euro gemacht worden. Heute seien es noch nicht mal mehr 3,6 Milliarden Euro. Auch die Zähne der Menschen seien heute besser, ebenso seien Prothesen langlebiger. Zudem könne sich heute, durch hohe Zuzahlungen, nicht mehr jeder Zahnersatz leisten. Von 100 Kostenvoranschlägen würden direkt nur noch 28 umgesetzt. Manfred Heckens: „Die Leute fahren dann doch lieber in Urlaub, statt 2.000 Euro im Mund zu versenken.“ Auch Verena Jung-Schmidt kann derzeit kein rosiges Bild zum Zahntechnikerberuf zeichnen. „Die Bewer-bungen um Ausbildungsplätze bleiben aus, weil die jungen Leute wissen, dass es in diesem Beruf nicht mehr viel zu verdienen und kaum noch Perspektiven gibt.“ Dennoch setzt die Firmenchefin mit ihrem Labor, das bereits seit 1951 als Familienbetrieb besteht, auf beste Qualität, für die immer wieder Investitionen fließen und wofür das Dentallabor Jung zertifiziert wurde. „Wo sich im Ärztebe-reich gute Ansätze abzeichnen, muss nun auch bei den Dentallabors dringend etwas getan werden. Denn auch hier zeigt sich, dass gerade der ländliche Raum dringend mehr Zuspruch im gesundheit-lichen Bereich braucht“, konstatierte Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel (links), erhielt im Betzdorfer Dentallabor Jung von Landesinnungsmeister Manfred Heckens und Firmenchefin Verena Jung-Schmidt detaillierte Informationen über die schwierige Lage der Zahntechniker. Das Foto zeigt die Beteiligten am Arbeitsplatz von Zahntechnikermeister Stephan Kohl.