MAINZ – Teuber verwechselt Bildung mit Bullerbü
MAINZ – Teuber verwechselt Bildung mit Bullerbü – FREIE WÄHLER sind gegen Abschaffung unangekündigter Hausaufgabenüberprüfungen
Zum Start des Schuljahres 2025/2026 hat Bildungsminister Teuber angekündigt, dass auf unangekündigte Hausaufgabenüberprüfungen ab sofort verzichtet werden soll. Aus Sicht der parlamentarischen Gruppe FREIE WÄHLER im Mainzer Landtag ist das ein fatales Signal. Sie lehnen „Bulimie-Lernen“, das termingerecht abrufbar und dann vergessen wird, grundsätzlich ab.
„Getreu dem inoffiziellen Motto der Olympischen Spiele ‚dabei sein ist alles’ verwässert Bildungsminister Sven Teuber ohne Not den Leistungsgedanken an unseren Schulen. Der Minister spricht davon, ‚der Schule als Raum des Unwohlseins‘ mit ‚zeitgemäßen Feedback- und Prüfungskulturen (zu) begegnen’“, so Helge Schwab (MdL). Der Gruppenvorsitzende und Bildungspolitische Sprecher ergänzt: „Der Minister verkennt jedoch dabei vollkommen, dass Schule als elementare Schmiede auf dem Weg zum Erwachsenwerden dient – und das Erwachsenendasein erfolgreich zu meistern, setzt nun mal voraus, widerstandsfähig mit ‚Räumen des Unwohlseins‘ umgehen zu können. Denn wie lautet das vom Pädagogen Pierre de Coubertin geprägte tatsächliche Motto der Olympischen Spiele? Citius, Altius, Fortius – schneller, höher, stärker. Kurzum: Auch Stresssituationen müssen mit Blick auf das weitere Leben der Schülerinnen und Schüler trainiert werden.“
Die FREIEN WÄHLER befürchten, dass der Vorstoß von Minister Teuber zu einem generellen Abrücken vom Grundsatz „fördern und fordern“ führt. „Das Ziel des nachhaltigen Lernens wird mit dem neuen Ansatz zwangsläufig auf der Strecke bleiben“, ist Helge Schwab überzeugt. Er verweist darauf, dass viele Lehrerinnen und Lehrer seine Einschätzung teilen. Aus seiner Sicht passt die Entscheidung des Bildungsministers ins Bild. „Wir befinden uns derzeit an einem gesamtgesellschaftlichen Kipppunkt. Bundesjugendspiele ohne Wettkampfcharakter, Vier-Tage-Woche oder eben die Schule ohne Prüfungen. Dieser Zeitgeist der Gratiskultur ist brandgefährlich. Lernen ist Arbeit und Arbeit ist nicht immer angenehm. Bildung ist nicht Bullerbü“, so Helge Schwab abschließend.