MAINZ – Planmäßige Instandsetzung von Wehren darf nicht in Hochwassersaison gelegt werden
MAINZ – Wefelscheid fordert: Planmäßige Instandsetzung von Wehren darf nicht in Hochwassersaison gelegt werden
Wehre sind zentrale Steuerelemente und dienen dem Schutz der Gewässer und der anliegenden Gemeinden, insbesondere bei Hochwasser. In trockeneren Zeiten bleiben sie eher geschlossen und halten die Pegel stabil, bei starkem Niederschlag oder schmelzendem Schnee wiederum werden sie geöffnet und das Wasser kann abfließen. Bei der Prognose von Pegelständen und Hochwässern werden diese Ausgleichs-Kapazitäten mit eingerechnet.
Im Januar dieses Jahres kam es jedoch zu Überschwemmungen in Cochem, die deutlich stärker ausfielen als es angesichts der Niederschlagsmengen eigentlich üblich gewesen wäre. Laut SWR- Bericht am 5. Januar lief die „Altstadt langsam voll“. Grund hierfür waren Wehre, die nicht wie üblich geöffnet werden konnten, da sie zu der Zeit durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt instandgesetzt wurden und durch sogenannte Revisionsverschlüsse gesperrt waren.
„Hier wurden teils nicht dringliche Wartungsarbeiten vorgenommen, mitten in der Hochwassersaison, was letztlich zu Überschwemmungen geführt hat“, kritisiert der Koblenzer FREIE WÄHLER Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid. Er hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Problematik eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet und in dieser abgefragt, wie es zu dieser misslichen Situation gekommen war.
„Wie die Landesregierung auf meine Anfrage angegeben hatte, wurden die Arbeiten schon zuvor wegen gestiegenen Pegeln unterbrochen und konnten nicht mehr rechtzeitig fortgesetzt werden. Das führt mich aber zu der Frage, ob diese wichtige Infrastruktur in Zeiten immer häufiger und unregelmäßiger auftretender Hochwasser überhaupt noch krisenfest und zuverlässig ist. Klar ist, dass für Wartungsarbeiten noch besser geplant werden muss, um solche Situationen zu verhindern. Es war Glück im Unglück, dass das Hochwasser in Cochem nicht stärker ausgefallen war“, so Wefelscheid.
Zudem liege die Zuständigkeit für den örtlichen Hochwasserschutz originär bei den Ortsgemeinden, hierüber bestehe allerdings oft Unwissenheit und zudem werde kaum entsprechendes Material vorgehalten, um im Problemfall reagieren zu können. Hier müsse seitens des Landes stärker aufgeklärt und unterstütz werden, fordert Wefelscheid. „Der Klimawandel wird nicht auf uns warten. Es muss in Hochwasserschutzmaßnahmen und in funktionierende Wehre investiert werden, um unsere Bürger und ihr Eigentum zu schützen. Es ist besser, präventiv zu handeln, als hinterher Milliarden für den Wiederaufbau bereitstellen zu müssen“, befindet Wefelscheid.