Mahnwache lockt viele Menschen auf den Neuwieder Luisenplatz
NEUWIED – Mahnwache lockt viele Menschen auf den Neuwieder Luisenplatz
Angesichts eines drohenden Krieges in der Ukraine kamen viele Menschen zur Mahnwache der Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und von EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst auf den Neuwieder Luisenplatz. Neben dem Banner mit dem Aufruf „Nie wieder Krieg!“ und Pace-Flaggen, den Regenbogenfahnen der internationalen Friedensbewegung, waren auch das Banner der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) mit dem Kreuz-Hammer-Symbol und die Europa-Fahne von Pulse of Europe zu sehen.
Eine gemeinsame Erklärung beider Initiativen wurde von Susanne Kudies (Amnesty) und Thorsten Klein (EIRENE) vorgelesen. Zitiert wurde Agnès Callamard, internationale Generalsekretärin von Amnesty International: „Es ist beängstigend, sich vorzustellen, welches Ausmaß das Leid durch Flucht und Vertreibung im Falle einer Eskalation der Feindseligkeiten in der Ukraine annehmen könnte. Das würde zu einer humanitären Katastrophe auf dem ganzen Kontinent führen mit Millionen von Flüchtlingen, die in den europäischen Nachbarländern Schutz suchen müssten“.
In ihrer gemeinsamen Erklärung lehnten sich beide Organisationen an den Petitionstext der Friedenskooperative mit dem Titel: „Verhandeln statt Schießen!“ an, und an die Bundesregierung appellierten sie, bei den Verhandlungen mit Russland diplomatische Ausdauer zu zeigen. Sollte der Konflikt friedlich beigelegt werden können, müsse es künftig eine Bereitschaft zur Neuordnung der Sicherheitsarchitektur Europas geben, was auch die Einhaltung von neutralen Sicherheitszonen in der Region beinhalte. Verhandeln statt schießen müsse oberstes Gebot der Stunde sein.
Der von Wolfgang Borchert verfasste Aufruf gegen den Krieg: „Dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ wurde von den Amnesty-Mitgliedern Manfred Kirsch und Inge Rockenfeller vorgetragen. Gemeinsam mit der Neuwiederin Friederike Kühnreich folgte vor der stillen Mahnwache ein ökumenisches Friedensgebet. (Siegfried Kowallek) Foto: Jürgen Grab