Magdalenen Kirmes in Horhausen

Horhausen 5453HORHAUSEN. Magdalenen Kirmes in Horhausen – Horhausen 5471Seit Menschengedenken, zumindest seit sich die fast Hundertjährigen erinnern, wird um die letzte Juliwoche herum die Magdalenen Kirmes gefeiert. Besonders für ältere Bürger noch „das“ Fest im Jahr. Dann wurde Kuchen gebacken, denn die Verwandtschaft von nah und fern kam zum Feiern und vier Tage herrschte Ausnahmezustand in Haus und Hof. Alles musste geputzt sein, der Garten gerichtet und vor allem auf dem Friedhof wurde gepflanzt und geharkt. Wenn die Verwandtschaft traditionell zu den Gräbern ging, sollte alles ordentlich sein.

Auch heute geht man am Montag nach dem Gottesdienst zum Friedhof, um für die Verstorbenen zu beten. Danach wird weiter gefeiert, zumindest wieder in diesem Jahr. Obwohl das Feiern zwar genauso lang dauert, von Freitag bis Montag, ist es aber teilweise ruhiger geworden. Der Kirmesplatz ist nicht mehr so voll gestellt. Kinderkarussell, Autoskooter, Schießbude, Zuckerbäckerei und Dosenwurfbude sind noch da. Aber vielleicht gibt es ja weniger Kinder?
Auftakt war am Freitag, 24. Juli um 14:00 Uhr mit dem Familientag auf dem Kardinal-Höffner-Platz. Bis 17:00 Uhr gab es Chips zur Hälfte des Fahrpreises. Einige Großeltern haben sich als Sponsoren beliebt gemacht. Zumal ja vielleicht der ein oder andere ein paar Euros für gute Zeugnisnoten locker machen konnte.
Am Samstag, 25. Juli, wurde um 18:00 Uhr vom Ortsbürgermeister Thomas Schmidt mit Fassanstich und Freibier am Stand der Junggesellen die Kirmes offiziell eröffnet. Der zuständige Wettergott hatte aber eher ein Herz für die Landwirte und Gärtner der Region, hat die Schleusen geöffnet und damit das Geschäft verdorben. Dafür schien aber am Sonntagvormittag die Sonne wieder in den Biergarten. Während im Biergarten das Westerwaldorchester seine Instrumente auspackte, wurde auf Wunsch der Veranstalter um 10:00 Uhr statt wie gewöhnlich um 11:00 Uhr das Hochamt gefeiert. Hochwürden sei Dank dafür.
Danach spazierten die Kirchbesucher zum Biergarten der Junggesellen, wo ein Platzkonzert mit dem Westerwaldorchester Oberlahr unter der Leitung von Günter Seliger startete. Die Bänke und Stehtische in dem eingezäunten Areal waren gut besetzt und das gekühlte Bier am Bierbrunnen fand regen Absatz, genauso wie der Spießbraten mit Kraut aus der Küche von Willi Erschfeld. Das perfekte Kirmeswetter lockte auch Besucher der Nachbardörfer an, die sich am Konzert des Oberlahrer Westerwaldorchester mit Sängerin Britta Kittel aus Talhausen erfreuten. Am Kirmesmontag gegen 11:00 Uhr begann der Frühschoppen im Kaplan-Dasbach-Haus, Alexander Pott sorgte für Musik und Rudi von der Schlemmerstube für das leibliche Wohl. Im Biergarten war ebenfalls noch mal Party angesagt, bevor die Biertischgarnituren wieder eingelagert wurden. Die Magdalenen Kirmes ist für viele ältere Leute das Fest, wo der Herbst nicht mehr lange auf sich warten lässt. Aber das war sicher früher so, inzwischen hat es schon Jahre gegeben, da war im Oktober noch Badewetter. Das muss ja nicht sein, aber in den gerade begonnen Sommerferien ist den jungen Familien noch ein paar Wochen richtiger Sommer gegönnt.

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