Luftangriff vom 11. März 1945 auf Wissen

WISSEN – Die Aprilversammlung des katholischen Männerwerks Wissen drehte sich um den großen Luftangriff vom 11. März 1945. –

Als Referenten habe man den Wissener Heimatkundler Bernhard Theis gewinnen können, freute sich Vorsitzender Heinz Mentz bei der Begrüßung im örtlichen Pfarrheim. Wenn Theis auch auf Grund seines Alters die Katastrophe vor nunmehr 67 Jahren nicht persönlich erlebt hat, verfügt er doch über ein Archiv, das die damalige Zeit wieder lebendig macht. Das Thema hatte sogar einige Gäste mehr als sonst in den Versammlungsraum finden lassen. Insgesamt nahmen fast 50 Personen teil, von denen nicht wenige das Inferno aus eigener Anschauung mitbekommen hatten. Auf besonderes Interesse stießen Luftaufnahmen, die zwei Wochen nach dem Angriff entstanden sind. Sie zeigen zahllose Bombentrichter und kaum zählbare zerstörte Häuser vor allem im Wissener Kreuztal. Einige der nicht detonierten Explosivkörper sind im Lauf der Jahrzehnte wieder aufgetaucht. So fand man vor einigen Jahren einen Blindgänger nahe des ehemaligen Fischhauses an der Bergstraße. Er konnte gefahrlos entschärft werden. Einem Heimatkundler aus Birken-Honigsessen gelang dann, was nur sehr selten geschehen ist. Er konnte die Bombenhülle vom Kampfmittelräumdienst zurück bekommen. Sie wurde gesäubert und  nach original Vorlagen lackiert. Später war sie Schaustück bei entsprechenden Vorträgen an mehreren heimischen Schulen. 2005 fand man erneut einen Sprengkörper, diesmal auf dem Baugelände des neuen Wissener Bahnhof. Zu den Entschärfern gehörte auch Horst Lenz, der erst im Dezember 2011 wieder Schlagzeilen beim Unschädlichmachen einer bei Koblenz im Rhein entdeckten Luftmine machte. Weiterhin präsentierte Theis Aufnahmen aus mehreren heimischen Bunkeranlagen. Schon im kommenden Monat feiert das Wissener Männerwerk sein 50-jähriges Bestehen. Am Samstag, 5. Mai, findet ab 14.30 Uhr eine Festveranstaltung im katholischen Pfarrheim statt. Schirmherr wird Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener sein. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen sowie der MGV „Zufriedenheit“ Köttingerhöhe liefern den musikalischen Rahmen.

Die Aprilversammlung des katholischen Männerwerks Wissen drehte sich um Luftaufnahmen vom großen Angriff am 11. März 1945. Zu den Betrachtern gehörten auch Vorsitzender Heinz Mentz (re.) und Geschäftsführer Bruno Blickhäuser (mitte).

 

Im Juni 2005 fand man erneut einen Blindgänger in Wissen, diesmal auf dem Baugelände des neuen Bahnhofs.

 

Horst Lenz nach der erfolgreichen Entschärfung.

 

Die Bombenhülle nach der Rückkehr nach Wissen.

 

Peter Schneider beim Vorbereiten der endgültigen Lackierung.

 

Gisbert Neuwirth (l.)und Peter Schneider, beide Birken-Honigsessen, mit dem fertig in Originalfarben lackierten Blindgänger.

 

Die Bombe war Anschauungsobjekt mit Zeitzeugen in mehreren Wissener Schulen.

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