Löschzug Oberlahr erhält Wärmebildkamera
OBERLAHR – Löschzug Oberlahr erhält Wärmebildkamera –
Der Löschzug Oberlahr und der Förderverein des Löschzuges Oberlahr hatte zum Vorstellungstermin in des Feuerwehrhaus des Löschzuges Oberlahr die Vertreter der Ortsgemeinden im Einsatzbereich des Löschzuges Oberlahr eingeladen. Wehrführer André Wollny stellte anhand von Schrift- und Bildmaterial sowie dem Gerät selber in einer kurzen Abfassung nicht nur das Gerät vor sondern auch seine Funktion und Dienstbarkeit. Er betonte dass die Anforderungen an ehrenamtliche Feuerwehrkräfte wachsen, es daher notwendig sei, dass auch Ausrüstung modernisiert und angepasst wird. Brandeinsätze haben heute andere Anforderungen wie vor 20 Jahren. Sie liegen mehr im vorbeugenden Brandschutz, wie Brandmeldeanlagen in Firmen, Rauchmelder in Wohngebäuden und vieles mehr. So werde ein Brand schneller erkannt und kann sich nicht voll entwickeln. Folglich gäbe es seltener „übersichtliche“ Vollbrände, sondern häufiger Verrauchungen und starke Verqualmungen mit unklarer Einsatzlage. Da sei der Brandrauch die größte Gefahr bei Brandeinsätzen. Über 90 Prozent der Brandopfer sterben nicht an Verbrennungen, sondern an den Rauchgasen, die sie einatmen, der sogenannten Rauchgasintoxikation. Nur wenige Atemzüge im Brandrauch führen schnell zur Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod durch Ersticken. Daher sei schnelles Auffinden der Opfer im Brandraum besonders wichtig, um Leben zu retten. Die Wärmebildkamera (WBK) diene hierzu als optimales Hilfsmittel. Die Orientierung der Atemschutzgeräteträger im Brandraum sei dadurch wesentlich verbessert. Studien aus USA zeigten unabweisbar auf, das bis zu 75 Prozent Zeitersparnis bei der Rettung von Brandopfern mit WBK gegenüber ohne WBK gäbe. Die WBK erkennt hierbei über Infrarotsensor die für das Auge unsichtbaren Wäremstrahlungen von Flächen und stellt so die Temperaturunterschiede im Brandraum unterschiedlich farblich dar. Demnach sind auch bei dichtestem Brandrauch, Mobilar und Raumstruktur sowie etwa am Boden liegende Rauchgasopfer erkennbar. Das Vorgehen des Atemschtuztrupps gehe viel schneller und sicherer. Ohne WBK ginge das nur mit langsamem Vortasten am Boden. Die WBK wertet die Infrarotaufnahme als Bild auf Display aus und „weist“ dem Trupp den Weg zur Person oder zum Brandherd. Auch der Löscherfolg sei viel größer, da mit der WBK effektiv die Brandherde ausfindig gemacht werden können und gezielt Löschwasser eingesetzt werde. Da die am meisten gefährdetsten Feuerwehrleute, die Atemschutzgeräteträger, am besten ausgestattet sein sollten, kam im Löschzug die Idee der Beschaffung einer WBK für den Löschzug. Da die WBK heute leider noch nicht als gesetzliche Standardausstattung für jede Feuerwehr gefordert werde, aber immer mehr Feuerwehren sich damit ausrüsten, um den Einsatzerfolg und die Sicherheit der Atemschutzgeräteträger zu verbessern. Der Förderverein erklärte sich daher bereit, die Anschaffung zu tätigen, um so den Bürgern im Ausrückebereich des Löschzuges Oberlahr mehr Sicherheit im Brandfall zu gewährleisten. Außerdem, um die Atemschutzgeräteträger der Wehr sicherer im Einsatzfall zu machen. Da die Anschaffungskosten für WBKs in den vergangenen Jahren zwar deutlich gefallen, aber immer noch nicht ganz billig seien, erklärten sich die Gemeinden des Ausrückebereiches Oberlahr, Burglahr, Peterslahr, Eulenberg, Seifen und Bürdenbach/Bruch auf Anfrage des Vereins bereit, ihren Anteil zum Schutze des Bürgers und der Feuerwehr beizusteuern. Die Verbandsgemeinde Flammersfeld gab ebenfalls einen Zuschuss für die Beschaffung. Weitere Zuschüsse erhielt der Verein von den ortsansässigen Firmen, die durch die Anschaffung ebenfalls mehr Sicherheit für ihre Mitarbeiter und Betriebe gewährleisten und außerdem auch Atemschutzgeräteträger der Wehr als Mitarbeiter beschäftigen. So konnte das rund 8.200 Euro teure Gerät angeschafft werden. Nach Vorstellung der WBK im Feuerwehrhaus, durften sich die Spender im Selbsttest unter einsatzähnlichen Bedingungen, wie die verrauchte Halle durch Nebelmaschine, selbst von dem Produkt überzeugen. Fotos: Wachow