Löwenmädchen Tessy und Khalila im Zoo Neuwied

loewen-1014loewen-1135NEUWIED – Löwenmädchen Tessy und Khalila kämpfen sich im Zoo Neuwied zurück ins Leben – Das schönste Weihnachtsgeschenk für die Zoomitarbeiter um Petra Becker und Zoochef Mirko Thiel war die Genesung der beiden Löwenmädchen Tessy und Khalila.

Die Freude um den geglückten Zuchterfolg am 29. September 2016 als die fünfjährige Löwenmama Zahri ihre ersten Welpen ohne Hilfe allein zur Welt brachte wurde Mitte November stark getrübt, als Tierpflegerin Petra Becker eines Morgens das erste Löwenbaby stark unterkühlt und zitternd vorfand. Starke Krämpfe schüttelten den erschöpften Körper. Wenig später war auch das zweite Löwenkind betroffen.
Der örtliche Tierarzt war ratlos. Also ging es in die Tierklinik nach Giessen. Neurologisch und tomographisch untersucht, stellten sich Veränderungen im Gehirn mit Sehstörungen und ein instabiles Immunsystem heraus. Nachdem die Krämpfe weitestgehend gestoppt waren, erholten sich die beiden Patienten langsam. In einer eigens gebauten Wärmekiste kamen sie zurück nach Neuwied und wurden getrennt von Mama Zahri und Papa Schröder langsam wieder fitter.
Jeden Tag durften sie im Gang zwischen den Gehegen im Raubkatzenhaus in Sichtweite von den Eltern herum wuseln. Zahri durfte ihre Kinder täglich sehen, so dass sie den Kontakt zu ihren Kindern halten konnte. Damit wurden sie ihr nicht entfremdet, was im ungünstigsten Fall dazu führen konnte, dass sie nicht mehr angenommen, oder als fremde Eindringlinge betrachtet und getötet werden konnten. Das allerdings war durch langsames wieder annähern, glücklich verlaufen. Mama Zahri beschützte ihren Nachwuchs auch gegen Papa Schröder, der erst mal angeknurrt wurde wenn er sich seinen Kindern näherte.
Nachdem der Vorstellungstermin am 25. November wegen ernster Erkrankung der kleinen Löwenmädchen ausfallen musste, konnte einen Monat später die Präsentation im Neuwieder Zoo nachgeholt werden. Tierarzt Jörg Schwenke konnte vermelden, dass seine Patienten sich auf dem Weg der Besserung befinden. Der Appetit und die Verdauung sind wieder zufriedenstellend und sie sind unternehmungslustiger geworden.
Papa Schröder wird zum Spaß im Gehege mal ins Bein gezwickt und der Schwanz von Mama kriegt auch die kleinen spitzen Zähne von Tessy zu spüren. Wie erhofft kann sich auch das Gehirn der kleinen Löwen, das noch im Wachstum ist, generieren.
Cheftierpflegerin Petra Becker allerdings hat im Moment als Kinderräuberin bei Zahri schlechte Karten. Sie wird von der Raubkatze angefaucht, wie auch Besucher, die zu nah an den Zaun kommen. Auch Vater Schröder bekommt da sein Fett ab und hält sich lieber im Hintergrund. Noch sind die Zeiten im Freigehege für den Nachwuchs kürzer. Petra Becker möchte nicht, dass sich die kleinen Löwenmädchen überfordern und einen neuen Infekt bekommen. In freier Wildbahn sind die Berberlöwen bereits ausgestorben. Die Unterart der Afrikanischen Löwen war ursprünglich in Nordafrika in der Nähe des Atlasgebirges beheimatet. Weltweit leben derzeit nur 90 Tiere. (mabe) Fotos: Becker

Beitrag teilen