Löschzug Flammersfeld führt eine Wärmebildkamera

FLAMMERSFELD – Die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Flammersfeld, Löschzug Flammersfeld hat in seiner technischen Ausrüstung eine Wärmebildkamera. –

Der Förderverein der Feuerwehr Löschzug Flammersfeld ermöglichte im zurückliegenden Jahr dem Löschzug die Beschaffung einer Wärmebildkamera die sie zu Beginn des Jahres in Dienst stellte. Wehrführer Dirk Schüler betont, dass es natürlich selbstverständlich sei, dass die Wärmebildkamera im Erstfall auch von den anderen Löschzügen der VG angefordert werden kann. Bei der Wärmebildkamera für den Feuerwehreinsatz handle es sich nicht um eine gewöhnliche Kamera, mit der man eine Familienfeier, seine Kinder oder Urlaubserinnerungen aufnehmen könne. Es ist eine speziell für die Feuerwehr entwickelte Kamera, die auf Wärmestrahlung reagiere. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera ist es möglich, Gegenstände und Personen, auch bei völliger Dunkelheit und vor allem auch in dichtem Brandrauch, visuell wahrzunehmen, da jedes Objekt eine spezifische Wärmestrahlung aussendet und die WBK diese Wärmestrahlung mit Hilfe eines Infrarotsensors erfasse und in optische Bilder umwandelt. Dort, wo man mit dem bloßen Auge nicht mehr „die Hand vor den Augen sehen könne“, kann man durch den Einsatz einer WBK die Umgebung doch wieder visuell erfassen. Durch den Einsatz einer WBK werden somit im Erstfall eine schnellere Menschenrettung und eine gezielte Brandbekämpfung ermöglicht. Untersuchungen hätten ergeben, dass eine Zeitersparnis von 75 Prozent durch den Einsatz einer WBK erzielt werde, eine Zeitersparnis die letztendlich über Leben und Tod entscheiden kann. Gerade zum Einsatzbeginn, wo es noch nicht zu einer Durchzündung gekommen ist und man aufgrund dichten Rauches kaum etwas mit bloßem Auge sehen kann, sei es wichtig, vermisste Personen schnellstmöglich aufzufinden. Je länger die Suche dauert, umso größer werde die Konzentration von Atemgiften und umso höher die Gefahr, dass die vermissten Personen ersticken. Auch die Gefahr der Durchzündung steige mit zunehmender Einsatzzeit. Hitzestrahlung könnte ohne WBK nicht erkannt werden. Damit ergebe sich die Gefahr eines Flashovers und die Gefahr von lebensgefährlichen Verletzungen auch für die Einsatzkräfte. Durch den Einsatz einer WBK kann auch schneller und gezielter eine Brandbekämpfung eingeleitet und durchgeführt werden, was letztendlich den Schaden drastisch reduziere. Damit ergebe sich eine Vielzahl von Vorteilen durch den Einsatz einer Wärmebildkamera im Brandeinsatz, die da sind: Vermisste Personen werden schneller gerettet, gesundheitliche Folgeschäden werden erheblich reduziert, die Überlebenswahrscheinlichkeit wird drastisch verbessert. Brandstellen werden schneller gefunden, schnellere Brandbekämpfung, geringere Brandausbreitung, reduzierter Brandschaden. Brände können effizienter gelöscht werden, da der Löscheffekt des Wasserstrahles auf den Brandherd gezielt beobachtet werden kann, reduzierter Wasserschaden. Brand- und Glutnester können gezielt aufgespürt werden, reduzierter Schaden, Zonen mit extrem hoher Hitzestrahlung, die in dichtem Rauch verborgen bleiben, können schnell und sicher geortet werden, Vermeidung eines Flashovers, wodurch die Einsatzkräfte vor lebensgefährlichen Verletzungen bewahrt werden können, Unfallgefahren für den Angriffstrupp werden reduziert, „Stolperfallen“, Hindernisse, Schächte, lose Stromkabel etc. können erkannt werden. Darüber hinaus, so Schüler, gebe es noch weitere vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten für eine WBK, wie bei der Vermisstensuche, Gefahrgut- und Gefahrstoffunfällen, Waldbränden oder Verkehrsunfällen. (wwa) Fotos: Wachow

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Die Wärmebildkamera kam in Flammersfeld bei einem Kaminbrand zum Einsatz

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Vor Ort und auch auf dem Foto kann die Flamme über dem Kaminkopf kaum gesehen werden und auch nicht welche Hitze sich in der Dachfläche abspielt

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Mit WBK kann die Hitzestrahlung genau erkannt werden

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Auf dem Bildschirm der Kamera sieht der Feuerwehrmann die Flammen deutlich und auch die Hitze in der Dachhaut

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Bei einem Wohnungsbrand in Schürdt arbeitete sich der Angriffstrupp nur durch den Einsatz der WBK in die völlig verqualmten Zimmer vor

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