LED-Leitfaden „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“

Wirtschaft - Energieagentur RLP_SchielerPIRMASENS – Energieagentur Rheinland-Pfalz zeigt in Workshop und Leitfaden, wie sich Umrüstung der Straßenbeleuchtung rechnet – In rheinland-pfälzischen Kommunen gehen zwischen 30 bis 50 Prozent des Stromverbrauchs auf das Konto der Straßenbeleuchtung; in kleineren Kommunen kann dieser Anteil sogar höher liegen. Der Grund: Die Leuchten sind ineffizient und befinden sich häufig auf dem technischen Stand der 1960er Jahre. Sanierungsmöglichkeiten zu prüfen, ist auf alle Fälle lohnenswert für Kommunen. Damit sind in der Regel Fragen verbunden, zum Beispiel: Welche Technologien bieten sich an? Welche Kosten und welche wirtschaftlichen Vorteile sind mit einer Sanierung verbunden? Wie geht man eine Sanierung an, und wie sehen die konkreten Planungsschritte aus? Antworten und Entscheidungshilfen gab die Energieagentur Rheinland-Pfalz in einem Praxisworkshop, der heute in Pirmasens stattgefunden hat, sowie in dem neuen LED-Leitfaden „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“.

Beachtliche Einsparpotenziale, persönliche Erfahrungen und praktische Tipps zur Umsetzung beim Workshop für Kommunen. Die rund 40 Teilnehmer des Workshops „Kommunale Straßenbeleuchtung“, größtenteils Entscheider aus Kommunen, informierten sich heute über energieeffiziente Technologien und berichteten von ihren Erfahrungen in der Planung und Umsetzung der Umrüstung ihrer Straßenbeleuchtung. Michael Schieler, Beigeordneter der Stadt Pirmasens, führte aus, dass in Pirmasens bereits zahlreiche Projekte im Bereich der Sanierung der Straßenbeleuchtung umgesetzt werden. Von Mai 2014 bis Ende 2015 sollen zum Beispiel insgesamt 1.308 Quecksilberdampf-Hochdruck-Leuchten gegen effiziente LEDs getauscht werden. „Neben der erwarteten Kosteneinsparung ist die planerische und technische Kompetenz der involvierten Mitarbeiter eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen dieser Größenordnung.“

Wie die Umstellung der Straßenbeleuchtung praktisch funktioniert, stellte Felix Ernst von der Lanz Manufaktur GmbH anhand von Beispielen vor. Neben der Übersicht der verfügbaren Technologien sowie der Erstellung eines Sanierungsfahrplans sei es unverzichtbar, so Felix Ernst, früh die kommunalen Entscheidungsträger und Verwaltungsorgane umfassend einzubeziehen. So ließen sich etwaige begründete Vorbehalte frühzeitig berücksichtigen. „Sollten Bedenken auftreten, ist es hilfreich, auf bereits erfolgreich umgesetzte Beispielprojekte zu verweisen. Optimalerweise haben Nachbargemeinden schon Umstellungen vorgenommen, die als Vorbild dienen. Eine Besichtigung einer solchen Referenzanlage und der Erfahrungsaustausch mit den dortigen Umsetzern hilft, Vorbehalte und Einwände abzubauen“, führte Felix Ernst aus.

Andreas Pfaff, Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen, berichtete, dass in der Ortsgemeinde Gensingen bereits 40 Prozent der 750 Leuchtpunkte auf LED-Technologie umgestellt worden seien. Die Gesamtinvestition lag bei rund 233.000 Euro bei einer Förderquote von 20 Prozent. Das Ergebnis: Eine Energie- und Kosteneinsparung von 70 Prozent. Die Amortisationszeit sei äußerst zufriedenstellend, so Pfaff. Er erläuterte weiter, dass aufgrund dieser Erfahrungen weitere Umrüstungen für die restlichen Ortsgemeinden optimiert werden konnten. Nach sogenannten „Licht-Exkursionen“ mit Bauausschüssen und Gemeinderäten wurden in sieben von acht Ortsgemeinden Beschlüsse zur Umstellung gefasst.

Michael Maas vom Tiefbauamt der Stadt Pirmasens stellte die Erfahrungen der Stadt Pirmasens vor. In den Jahren 2010 bis 2015 hat Pirmasens intensiv in die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente Technologien forciert. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,6 Millionen Euro getätigt, von denen etwa 300.000 Euro vom Bund gefördert wurden. Der Stromverbrauch sank von 3,7 Millionen kWh im Jahr 2010 auf 1,8 Millionen kWh (2015). Insgesamt konnten so die Stromkosten für die Straßenbeleuchtung halbiert werden. „Dabei ist unser Vorgehen von Beginn an davon geprägt, dass wir schrittweise und nicht sprichwörtlich auf einen Schlag große Teile der Straßenbeleuchtung umgerüstet haben. Der Hintergedanke ist einfach: Erstens verbessern sich im Laufe der Zeit die Technologien und werden günstiger. Zweitens lernen wir als Stadt immer wieder dazu und optimieren die Umstellung der Straßenbeleuchtung immer weiter.“

Neuer LED-Leitfaden „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“: Jetzt downloaden oder kostenfreie Broschüre bestellen. Thorsten Ernst von der Energieagentur Rheinland-Pfalz stellte beim Workshop den neuen Vergabeleitfaden „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“ vor, den die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen und die Energieagentur Rheinland-Pfalz erarbeitet haben. Dieser Leitfaden ist eine praktische Entscheidungs- und Arbeitshilfe für Kommunen. Neben der Bedarfs- und Auftragswertermittlung sei vor allem die Leistungsbeschreibung zentral, führte Thorsten Ernst aus. „Beim Aufbau der Leistungsbeschreibung bietet es sich an, allgemeine Angebotsinhalte, Kriterien für Qualitätsprodukte und Lichtqualität sowie technische Mindestanforderungen festzulegen“, so Ernst.

Der 28seitige Leitfaden steht auf der Internetseite der Energieagentur Rheinland-Pfalz zum Download zur Verfügung: www.energieagentur.rlp.de/service-info/broschüren. Bestellungen für die gedruckte Version des Leitfadens können per Email an pr@energieagentur.rlp.de geschickt werden. Die Broschüre wird kostenfrei abgegeben. Basisinformationen zu den Einsparmöglichkeiten bei der Umstellung der kommunalen Straßenbeleuchtung auf neue Technologien enthält auch das zweiseitige Faktenpapier „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“ auf www.energieagentur.rlp.de/service-info.

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