LANDKREIS ALTENKIRCHEN – Überdurchschnittlich viele Beschäftigte im Kreis Altenkirchen krank

LANDKREIS ALTENKIRCHEN – Überdurchschnittlich viele Beschäftigte im Kreis Altenkirchen krank

Die Beschäftigten im Landkreis Altenkirchen waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der Krankenkasse BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die BARMER die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in dem Landkreis lag bei 5,0 Prozent (Land: 5,0 Prozent, Bund: 4,9 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 50 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Volker Stausberg, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Betzdorf.

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Landkreis Altenkirchen entfielen rechnerisch 18,1 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 18,3 Tage, Bund: 18,0 Tage). Jeder Beschäftigte in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,1 (Land und Bund: 1,1) Mal arbeitsunfähig. Stausberg sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis Altenkirchen waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen.“ Im Vergleich der 403 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland nimmt der Landkreis Platz 77 bei Problemen mit dem Muskel-Skelett-System ein.

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis Altenkirchen 4,9 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen Krankheiten (3,2 Tage), Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (2,2 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,1 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Landkreis Altenkirchen.

„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht. Arbeitgeber sollten auch in Zeiten von Corona auf betriebliches Gesundheitsmanagement setzen und damit besonders Krankheiten bei ihren Mitarbeitern vorbeugen, die durch die Pandemielage begünstigt werden“, sagt Stausberg. In der Corona-Pandemie sei das Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich gewesen. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben.

In Zeiten von Kontaktsperren seien Fahrrad fahren, Lauftraining, Spaziergänge und aktive Pausen mit Übungen für die Rückenfitness gute Möglichkeiten, um sitzende Tätigkeiten auszugleichen. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, sagt Stausberg.

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