„Landfrauen Wissen-Mittelhof“ blickt auf 70 Jahre voller Tatkraft zurück
WISSEN – Die Vereinigung „Landfrauen Wissen-Mittelhof“ blickt auf 70 Jahre voller Tatkraft zurück – Die Vereinigung „Landfrauen Wissen-Mittelhof“ blickt auf 70 Jahre voller Tatkraft zurück, Grund genug für eine schöne, sehr gut besuchte Feierstunde im Kuppelsaal der Verbandsgemeinde Wissen. Inzwischen gehört auch der Bezirk Katzwinkel zu den Wissener Landfrauen, den Mechthild Euteneuer seit 2015 als Vorsitzende vertritt. Bei der Jubiläumsveranstaltung hieß sie auch eine ihre Vorgängerinnen sowie die Kreisvorsitzende Gerlinde Eschemann und Heike Kuchhäuser als Vertreterin der übrigen acht Landfrauenbezirke im Kreis Altenkirchen willkommen. Nach der Totenehrung sprachen Bürgermeister Michael Wagener und Stadtbürgermeister Berno Neuhoff Grußworte, worin sie nachdrücklich auf die Bedeutung der Landfrauen und ihre wichtige Tätigkeiten in vielen Bereichen verwiesen.
Die Landfrauen haben ihren Ursprung in der Wissener Landwirtschaftsschule, die schon 1888 als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Rheinland-Pfalz gegründet worden ist. Ihr Einzugsbereich erstreckte sich über Wissen, Betzdorf, Kirchen, Friesenhagen, Daaden und Gebhardhain. Das eigentliche Geburtsjahr des gastgebenden Verbands ist 1948, fuhr Mechthild Euteneuer fort. „Und es war damals eine bewegende Zeit“. Der Wiederaufbau nach dem Krieg war im vollen Gang, in Westberlin hungerten die Menschen. Die Luftbrücke aber brachte neue Hoffnung.
Mechthild Euteneuer bedankte sich für die allseitige Unterstützung und bat Gerlinde Eschemann um ein Wort zum Jubiläum. Dies tat die Kreisvorsitzende natürlich gerne: „Herzlichen Glückwunsch zu Eurem 70. Geburtstag!“ und fuhr fort: „Die Frauen der ersten Stunde hatten schon richtig erkannt, wie wichtig es ist, die Frauen auf dem Land zu unterstützen und zu stärken“. Dabei hätte sich gerade auch im ländlichen Raum vieles gewandelt. Wissen war der erste Landfrauenbezirk im damaligen Oberkreis, 1988 schloss man sich zu einem Kreisverband zusammen. Den Vertreterinnen des heimischen Bezirks rief Gerlinde Eschemann zu: „Vieles habt Ihr auf den Weg gebracht, neue Ideen umgesetzt, kreative Veranstaltungen angeboten und alles in allem das Mittelzentrum Wissen auch kulturell bereichert“. Im Jahr 2020 stehen in allen Bezirken Vorstandswahlen an. Sie hoffe, dass die Landfrauen Wissen-Mittelhof-Katzwinkel ihr Wirken ebenso engagiert wie bisher fortführen.
Agathe Becher (Wissen-Köttingerhöhe), Vorsitzende zwischen 1995 und 2011, ging auf die Einzelheiten seit der Gründung vor 70 Jahren ein. Demnach ist die Mädchenklasse der Wissener Winterschule als Ursprung dieser ältesten Landfrauengruppe im Kreis Altenkirchen im Herbst 1948 eröffnet worden. Schon damals verfügte man unter anderem über eine moderne Lehrküche. So konnten auch junge Frauen eine fortschrittlich Aus- und Weiterbildung erfahren, ganz so wie es Junglandwirte schon seit 60 Jahren taten. Die hauswirtschaftliche Abteilung wurde zunächst von Maria Höfer (Obergüdeln) geleitet. Sie war gleichzeitig auch für die Landfrauenarbeit zuständig und kann als treibende Kraft in diesem Bereich betrachtet werden. Zwischen 1968 und 1988 führte Gertrud Muhl (Dauersberg) den Vorsitz im Bezirk Wissen-Mittelhof. Bis 1995 war Angelika Rödder (Steckenstein) an führender Stelle zuständig, Nach Agathe Becher übernahm 2011 Rita Kipping (Roth) das Amt der Vorsitzenden, seit 2015 trägt Mechthild Euteneuer die Hauptverantwortung für den tatkräftigen Bezirk Wissen-Mittelhof-Katzwinkel. Für den einst noch selbstständigen Bezirk Katzwinkel waren ab 1977 Anita Bleeser, Wilma Höfer und Margret Zibuschka zuständig. Agathe Becher schloss ihren ausführlichen Vortrag mit einem Dank an Ruth Brucherseifer, die mehr als 30 Jahre lang im Bezirksvorstand tätig war und dabei allerhand auf die Beine gestellt hat.
Maria Reinery hat die Kasse ebenfalls über drei Jahrzehnte zufriedenstellend geführt. Fehlen durfte auch nicht der Hinweis, dass sich längst nicht mehr nur Frauen mit bäuerlichem Hintergrund in der Verbandsarbeit betätigen. Es sind vielmehr Frauen aus den unterschiedlichsten Berufen, allesamt selbstbewusst und bestens in der Heimatregion verwurzelt. Im Rahmenprogramm der Jubiläumsveranstaltung zeigte Vorstandsmitglied Bärbel Bleeser schöne Fotos von den verschiedenen Unternehmungen der regen Damenvereinigung.
Am Schluss präsentierte Elisabeth Stinner einige der weniger bekannten Geschichten zur Weihnachtszeit. 2018 hat man hier zwölf Veranstaltungen durchgeführt, darunter eine Tagesfahrt zur Landesgartenschau und eine Wanderung der Kreislandfrauen über die Köttingerhöhe nach Schönstein. Am 9.Januar 2019 steht ein Vortrag der Kirchlichen Sozialstation auf dem Programm, im Mai wiederum eine Tagesfahrt. Es sieht also gut aus, wenn man sich über die Zukunft der „Ländlichen Frauen“ Gedanken macht. Gebraucht wird ihr Engagement allemal. (pr.)
Titelfoto: (v.l.): Agathe Becher, Vorsitzende des Landfrauen-Bezirks Wissen-Mittelhof-Katzwinkel von 1995 bis 2011; Heike Kuchhäuser für die übrigen acht Landfrauen-Bezirke im Kreis; Bezirksvorsitzende Mechthild Euteneuer und die Kreisvorsitzende der Landfrauen Gerlinde Eschemann.
Foto: Die Bezirksvorsitzende Mechthild Euteneuer (li.) bedankte sich bei Agathe Becher, einer ihrer Vorgängerinnen, für den ausführlichen Vortrag zur 70jährigen Geschichte der heimischen Landfrauen. (pr.)