Landesübergreifende Feuerwehrübung im Steinbruch Imhausen
HAMM-IMHAUSEN – Gemeinschaftsübung der Feuerwehren Hamm und Windeck im Steinbruch Imhausen –
Das war schon eine spannende Sache und eine Herausforderung an die Feuerwehren, ihre Fahrzeuge und Kräfte. Nach der Einfahrt in den Steinbruch fällt der Blick in das Halbrund des Steinbruchs. Der Blick verschlägt einem die Sprache. Über mehrere Trassen zieht sich das Gelände über einige hundert Meter recht steil nach oben. Die Wegstrecke bis zur Bergkuppe ist nicht nur recht steil sondern auch sehr staubig. Wer hier hochfährt muß das in einem Zug machen, denn die Gefahr bei einem Stopp nicht mehr vorwärts zu kommen ist groß. Das kennt der Steinbruchbetreiber und hat vorsorglich den Feuerwehrleuten mitgeteilt im gemäßigten Tempo ohne anzuhalten durchzufahren. Die einzige Möglichkeit eines Anhaltens besteht in den Abzweigungen zu den Trassen.
Am Sonntagmorgen, so gab es die ausgearbeitete Szene vor, kam es gegen 08:30 Uhr zu einem Wettrennen zweier Personenwagen im Steinbruch. Durch überhöhte Geschwindigkeit kamen beide Fahrzeuge von der Straße ab und fuhren von oben in den Steinbruch der Basalt AG in Windeck-Imhausen. Das Szenario à la „Alarm für Cobra 11“ war die Übungsgrundlage für die Feuerwehren aus Hamm und Windeck mit den Löschzügen Leuscheid und Rosbach. Die Idee zu diesem eher ungewöhnlichen Einsatz hatte Mirko Heuser vom Löschzug Hamm, der diese Übung geplant und umgesetzt hatte. Unterstützung holte er sich von Thomas Englert (Löschzug Hamm) und Stefan Budach (Löschgruppe Leuscheid).
Da der Übungsort in Windeck lag und damit die Feuerwehr Leuscheid zuständig war, hatte diese auch die „Einsatzleitung“. Die beiden Personenwagen waren im Steinbruch an verschiedenen Stellen „abgestürzt“ und blieben in ungünstiger Lage liegen. Ein im Steinbruch fahrender Muldenkipper riesigen Ausmaßes wurde in das Unglück eingezogen, weil sich der Fahrer erschrocken hatte, als die Fahrzeuge den Hang herunter kamen. Im ersten Wagen waren zwei verletzte Dummy’s eingeklemmt, zwei weitere Verletzte wurden aus dem Fahrzeug geschleudert und lagen neben dem Fahrzeug.
Die Feuerwehr Windeck übernahm diesen Abschnitt eins und machte sich ans Werk. Mit einem Greifzug sicherten die Kräfte den Wagen und mit Schere und Spreizer wurde das Fahrzeug geöffnet.
Der Einsatzleiter übergab den Abschnitt zwei an die Feuerwehr Hamm. Dort stand ein Fahrzeug rückwärts im Steilhang. Ein Dummy war im Fahrzeug eingeklemmt, eine zweite Person lag schreiend neben dem Wagen. Die verletzte Person wurde aus dem Gefahrenbereich gebracht und dem DRK Ortsverein Hamm übergeben.
Dieser Wagen wurde mit einer Seilwinde des Rüstwagens gesichert. Um die Standsicherheit des Rüstwagens zu gewährleisten wurde ein Tanklöschfahrzeug in Stellung gebracht und mit den Rüstwagen verbunden. Nachdem das Dach geöffnet war wurde der Dummy mit einem Rettungsbrett aus dem Fahrzeug gerettet. Um die Einsatzkräfte bei dem Höhenunterschied zu unterstützen war die Feuerwehr Altenkirchen mit ihrer Rettungsplattform hinzugezogen worden.
Der LKW-Fahrer wurde während des „Einsatzes“ vom DRK Windeck versorgt und da keine Lebensgefahr bestand erst einmal in LKW belassen. Der Fahrer hatte sich einen Bein- und Armbruch zugezogen und konnte seinen hohen Arbeitsplatz nicht selbständig verlassen. Freie Kräfte aller Feuerwehren wurden zusammengezogen um die verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage vom LKW zu retten. Dabei wurde die Hebebühne des Schlauchwagens der Feuerwehr Hamm als provisorische Rettungsplattform eingesetzt.
Um 9.55 Uhr waren alle gestellten Aufgaben abgearbeitet und es hieß „Übungsende“. An der Übung waren 22 Kräfte der Feuerwehr Hamm, 16 Kräfte aus Leuscheid, 12 Kräfte aus Rosbach. Ebenso zwei Kräfte der Feuerwehr Altenkirchen beteiligt. Das DRK Hamm war mit drei Personen, das DRK Windeck mit 15 Kräften, davon vier Laiendarsteller, die die Opfer spielten vor Ort. Ebenfalls anwesend waren die Wehrleitung Hamm, der Gemeindebrandmeister und sein Stellvertreter aus Windeck. Zum Schluß der Übung richteten Mirko Heuser und Thomas Englert einen besonderen Dank an den Betriebsleiter der Basalt AG Andreas Schreilechner, der die Übung ermöglichte und, von dem was er an diesem Morgen zu sehen bekam, sehr begeistert war. Ein weiterer Dank ging weiterhin an die Löschgruppe Leuscheid, die die Fahrzeuge organisiert hatte und die Feuerwehr Altenkirchen für das bereitstellen der Rettungsplattform. Zum Abschluss wurde sich im Gerätehaus Hamm getroffen, wo ein gemütliches Beisammensein mit einem Imbiss stattfand. (wwa/miheu) Fotos: Wachow/Heuser (7)