Landesgartenschau Landau ist Geschichte
LANDAU – Landesgartenschau Landau ist Geschichte – Neuwied steht in den Startlöchern –
Mit dickem Wintermantel und Schal stand eine strahlende Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf der Bühne. Sie hatte wie viele andere Eröffnungsgäste im April an dieser Stelle mörderisch gefroren und sich deshalb warm angezogen. 185 Tage mit über 2.000 Veranstaltungen waren seitdem vergangen. Es hatte erst Regen, dann große Hitze und Wespenalarm gegeben und zum Schluss noch Frost. Trotzdem waren 800.000 Gäste, 200.000 mehr als erwartet, nach Landau gekommen, um sich an Blumenpracht und Architektur zu freuen. 127. Millionen Fördergelder waren nach Landau geflossen, mit denen der Aufbau von Sportstätten, Parklandschaften und Wohnungen finanziert wurden. Bleibende Werte für die Multikultistadt und Schwarmstadt, in der weit über 100 verschiedene Nationen friedlich zusammenleben, wurden geschaffen. Brachland wurde zu neuem Wohnviertel und Kasernen zu barrierefreien Wohnungen.
So eine Finanzspritze könnte die Stadt Neuwied auch ganz gut gebrauchen und Oberbürgermeister Roth wird in Kürze für die Deichstadt eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2021 abgeben. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die nächste Gartenschau wird im Norden des Landes Rheinlandpfalz sein. Neuwied hätte viel zu bieten, denn an Rhein und Wied gibt es genug Brachland, was nach Gestaltung schreit. Auch die Koblenzer BUGAgärtner die im Umland leben, würden gern mal wieder ihre Erfahrungen von 2011 einbringen. Die kreativen Damen vom Neuwieder Stadtmarketing hätten sechs Jahre Zeit zum Sammeln von Ideen. All das lässt hoffen, dass man sich in Mainz für die Deichstadt entscheidet.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth hat sich schon mal bei der Abschiedsschau in Landau unters Volk gemischt und vielleicht auch Ideen gesammelt. Fest steht, dass in Neuwied in Zukunft demografisch bedingt, neuer Wohnraum geschaffen werden muss und da kämen so Millionenbeträge für eine Landesgartenschau zur Stadtentwicklung gerade recht.
Waren in Landau am letzten Öffnungstag die Drehkreuze am Eingang kostenlos für die Besucher aufgegangen, wurden sie Sonntagabend nach einer Lasershow und anschließendem Feuerwerk erst mal geschlossen. Nach dem Rückbau der Kassenhäuser und der Schaugärten, wird das Gelände als Wohngebiet und Freizeitpark genutzt. Sporthallen, Kleingärten, ein Aussichtsturm, Spielplätze und Skateboardbahn sind bleibende Werte für die Menschen die in Landau leben. (mabe) Fotos: Becker