Kunst und Kultur, vom Campus in die Stadt!

Koblenzer Studierende präsentieren am 14. und 15. Juli, auf und rund um den Florinsmarkt die Vielfalt ihrer selbst erschaffenen Kunst und Kultur. Ziel ist es dabei, die Artefakte: Bilder, Filme und Fotografien, neben Graffiti-Performances, Lesungen, Diskussionsrunden, Performances etc. und natürlich jeder Menge Musik und kulinarischer Großartigkeiten den heiligen Hallen der Hochschulen zu entreißen und sie geradewegs in die Koblenzer Altstadt zu verpflanzen. Der Eintritt zum Festival ist frei, wobei sich ein jeder gerne gegen Spende ein „Sympathie“-Kaleidoskop zulegen kann.
Bunt und lebendig, geistreich und kreativ, erfrischend und unkonventionell geht es am Festival-Wochenende im Mittelrheinmuseum, den Kammerspielen und auf dem Florinsmarkt zu: Künstler, Musiker, Literaten, Filmemacher, Dramaturgen, Designer, Architekten und viele andere Kreative der Universität und der Fachhochschule Koblenz zeigen, welche Potentiale in Metternich und auf der Karthause schlummern. Koblenz ist eine Hochschulstadt voll junger Kunst und Kultur, das soll bei Live-Musik, türkischen und französischen Speisen, fair gehandelten Getränken und einem mit Sofas bestückten Florinsmarkt entdeckt, gefeiert und genossen werden. Zu entdecken gibt es da einiges, denn inhaltlich verarbeiten die Kulturschaffenden das Thema „Grenze(n)“. Es wird musiziert, gelesen, vorgetragen, Video-, Sound- und Fotografiekunst gezeigt. So schwingen bei Graffiti-Performances melodiöse Live-Klänge mit, während literarische Einschübe zum Schmunzeln in Wohnzimmer-Atmosphäre stattfinden. Im Wohnzimmer auf dem Sofa, genau der Ort, wo die Idee des Kulturfestivals entstand und der Verein „StadttUni e.V.“ gegründet wurde.
Motiviert war eine Gruppe von Studenten der Uni an dieser Stelle dadurch, dass studentische Kunst und Kultur in Koblenz zumeist in den Archiven der Hochschulen verschwindet und in der Koblenzer Kulturszene kaum Möglichkeiten der Einbindung findet. Das möchte die Gruppe mit der Inszenierung eines Kulturfestivals inmitten der Stadt verändern und Koblenz als Hochschulstadt wahrnehmbar machen. „Schön wäre ein geistig-kultureller Dialog zwischen Stadt und Hochschulen, zwischen Studenten und Studenten sowie Koblenzer Bürgern, sodass man sich gegenseitig kennenlernt, wahrnimmt und bereichert, sprich ungenutzte Potentiale nutzbar macht und studentische Kultur in Koblenz belebt“, so Marcel von der Weiden aus der Organisationsgruppe. Gesprochen wurde zu diesem Zwecke viel und Kooperationen sind in vielerlei Hinsicht entstanden: So entsteht das Programm des Festivals erstmals in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Koblenz. Zudem ergab sich eine Verknüpfung mit einer weiteren studentischen Initiative, die die Wanderausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“ nach Koblenz bringt: In der Citykirche am Jesuitenplatz werden vom 12. Juli bis 02. August Grenzen und Raumkontrolle im Kontext der Unterbringung von Asylbewerbern und Geduldeten thematisiert. Auch Unterstützung finanzieller und ideeller Art von städtischer wie universitärer Seite gibt es reichlich: Neben überregionalen Kulturförderern wie Fonds Soziokultur Bonn, Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V. unterstützen das Festival Institutionen der universitären Landschaft wie die Uni Koblenz-Landau, der StuPa der Uni, der AStA der Fachhochschule Koblenz, das Studierendenwerk Koblenz sowie die Stadt Koblenz. Das heimische Sofa wurde mittlerweile von einem Schreibtisch mit hübschem Ausblick auf die Festung Ehrenbreitstein ersetzt: Die BUGA Koblenz 2011 GmbH räumte nicht nur Büro-Räume für das Organisations-Team, sondern gemeinsam widmet man sich im Rahmen eines Vortrags der Reihe „Grüne Stadt am Wasser“ der Thematik „Studentisches Leben als Chance für die Stadt“. Langeweile oder Eintönigkeit wird es nicht geben. Platz bekommt was „anders“ ist. Nischenkultur soll zu Tage befördert werden. Fade, graue und monothematische Ausstellungen wird es nicht geben, sondern Kunst und Kultur in vielen Facetten: bunt, lebendig und grenzenlos, wie die Bilder eines Kaleidoskops.