Kritik am geplanten Pflegeberufegesetz

BERLIN – Zuspruch für Kritik an dem geplanten Pflegeberufegesetz – Rüddel: „Sehe mich bestärkt darin, problematische Punkte des geplanten Gesetztes offen angesprochen zu haben“ – Der pflegepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erwin Rüddel bekam viele Reaktionen auf seine Infragestellung der geplanten Reform der Pflegeausbildung. „Die vereinzelte Kritik an meinem Vorstoß kam fast ausschließlich aus den Reihen der Verbände der Krankenpflege. Das deckt sich mit meinem Eindruck, dass die Krankenpflege nicht befürchten muss, durch diese Reform Lehrinhalte zu verlieren“, so der Abgeordnete.

„Massiven Zuspruch habe ich jedoch aus den Reihen der Alten- und auch der Kinderkrankenpflege erhalten. Und zwar sowohl von Mitarbeitern aus der Pflege als auch von Schulleitern und Ausbildern, die sich Sorgen machen, dass ihre spezifischen Qualifikationen und Fähigkeiten in der geplanten Reform untergehen werden.“ Deshalb sei es unerlässlich, so der Pflegeexperte weiter, dass es für alle Pflegeberufe Planungssicherheit gebe. „Wenn es der politische Wille ist, die Generalistik einzuführen, dann nur, wenn zeitgleich über das Curriculum der gemeinsamen Ausbildung entschieden wird.“ Sowohl die Altenpflege als auch die Kinderkrankenpflege befänden sich in Deutschland auf einem hohen Niveau. „Dieses fachspezifische Wissen aufs Spiel zu setzen wäre unverantwortlich.“ Dabei müsse dann ebenfalls sichergestellt werden, dass die entsprechende Ausbildung auch mit einem Hauptschulabschluss zu bewältigen sei. „Ich habe durchgesetzt, dass Hauptschüler -genau wie alle anderen- nach drei Jahren ihren Abschluss machen können und nicht erst nach vier Jahren. Wenn die Ausbildungsinhalte allerdings so erschwert werden, dass Hauptschüler sich gar nicht mehr trauen, eine Pflegeausbildung in Angriff zu nehmen, wäre dies ein großer Fehler.“

Zudem mahnte der Gesundheitspolitiker an, auch die anderen ungeklärten Probleme in Angriff zu nehmen: „Es reicht nicht, sich einfach grundsätzlich für das geplante Gesetz auszusprechen in der Hoffnung, die damit Diskussion zu beenden. Exemplarisch möchte ich zwei Problemfelder benennen, für die ich konkrete Lösungsvorschläge erwarte: wie soll die Finanzierung gestaltet werden und woher sollen Praxisplätze in ausreichender Anzahl in der Kinderkrankenpflege kommen?“

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