Kriminaldirektion Koblenz ermittelt wegen schwerem Landfriedensbruch
NEUWIED – Nach dem Vorfall mit „Black-Jackets“ in Neuwied – Kriminaldirektion Koblenz ermittelt wegen schwerem Landfriedensbruch – Nach der vorläufigen Festnahme von 16 Mitgliedern der „Black-Jackets“ am Sonntag, 4. Mai, hat die Kriminaldirektion Koblenz die Ermittlungen übernommen.
Vier Männer waren am 4. Mai, gegen 19:30 Uhr, auf der Wache der Polizeiinspektion Neuwied erschienen und hatten Anzeige gegen eine Gruppe „Black-Jackets“ wegen Straßenverkehrsgefährdung und Nötigung erstattet. Zudem fühlten die Personen sich bedroht. Daraus resultierend waren vier Fahrzeuge, besetzt mit Mitgliedern der rockerähnlichen Gruppierung „Black Jackets“, gegen 20.30 Uhr, in Höchstenbach/ Westerwald durch die Polizei angehalten und insgesamt 16 Personen vorläufig festgenommen worden. Bei der Durchsuchung von Autos und Personen hatte die Polizei u.a. Schlagringe, einen Gasrevolver, Schlagstock und Baseballschläger sichergestellt. Die Männer selbst wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Aufgrund zwischenzeitlich erlangter weiterer Erkenntnisse ermittelt die Kripo Koblenz nun gegen diese Gruppe „Black-Jackets“ zudem wegen Verdacht des schweren Landfriedensbruchs. Derzeit ist von zwei zeitlich und räumlich getrennt verlaufender Ereignisse auszugehen, so die Polizei, die im Zusammenhang stehen dürften: Zunächst waren, gegen 19.00 Uhr, die vier Anzeigenerstatter mit einem VW Polo, älteres Modell, auf der L 258 (Alteck) aus Richtung Anhausen in Richtung Neuwied unterwegs. Nachdem sie das „Haus am Pilz“ passiert hatten, sollen vier Fahrzeuge, alle mit SI-Kennzeichen, zu dem Polo aufgeschlossen haben. Die Insassen dieser Autos versuchten, so die Zeugen, den Polo auszubremsen und den Fahrer zum Anhalten zu zwingen. Dabei soll es auch zu Schlägen mit einem Baseballschläger aus einem der Verfolgerautos heraus auf den VW Polo gekommen sein.
Absolut schuldlos involviert in einen Beinahe-Unfall wurde dabei der Fahrer eines BMW, der den Vorfall selbst beobachtet haben und für die Polizei ein wichtiger Zeuge sein dürfte. Nachdem es den Insassen des VW Polo nach Einfahrt in die Neuwieder Innenstadt gelang, den Verfolgern zu entkommen, ereignete sich wenige Minuten später der zweite Vorfall:
Eine Gruppe von etwa 20 dunkel gekleideten Kuttenträgern, nach derzeitigen Erkenntnissen die Männer, die vorher in den vier Pkw mit SI-Kennzeichen saßen, fiel mehreren Zeugen im Neuwieder Innenstadtbereich auf. Sie waren teilweise mit Baseballschlägern und Stangen bewaffnet und zogen vom Luisenplatz über die Mittelstraße, Schlossstraße, Langendorfer Straße und die Straße Am Schloss, offensichtlich auf der Suche nach den vier Anzeigeerstattern.
Noch vor der Umsetzung bereits angelaufener polizeilicher Maßnahmen im Stadtgebiet Neuwied entfernte sich die Gruppierung mit ihren Autos in Richtung Westerwald, wo sie schließlich, gegen 20.30 Uhr, in Höchstenbach angehalten und kontrolliert wurden.
Zu den Motiven der Straftaten liegen der Polizei bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Polizei geht davon aus, dass es sich nicht um eine Auseinandersetzung im Rockermilieu handelt.
Die Anzeigenerstatter gehören, so die Ermittlungen der Polizei, keiner Gruppierung aus diesem Bereich an. Gleichwohl liegt der Verdacht einer wie auch immer gearteten Vorbeziehung nahe, in der auch der Grund des Vorfalls zu suchen sein dürfte.
Die Polizei ist bei der Aufklärung der Straftaten unbedingt auf die Aussage und auf Hinweise von Zeugen angewiesen, die Angaben zu den beiden oder sonstigen mit dem bisher bekannten Sachverhalt in Verbindung stehenden Vorfällen machen können. Insbesondere der unbeteiligte BMW-Fahrer dürfte viel zur Aufklärung der Ereignisse auf der L 258 beitragen können. Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Koblenz unter Telefon 0261/ 103-2690 oder die Polizeiinspektion Neuwied, Telefon 02631/ 878-0.