KREIS ALTENKIRCHEN – Kreisfeuerwehrverband fordert schnelleres Impfen für Feuerwehren
KREIS ALTENKIRCHEN – Kreisfeuerwehrverband fordert schnelleres Impfen für Feuerwehren. – Unverständnis und Unmut macht sich in den Löschzügen breit.
Die Stimmung innerhalb vieler Feuerwehren im Land, so auch im Kreis Altenkirchen, verschlechtert sich: „Wir erhalten immer mehr Rückmeldungen von Feuerwehrangehörigen, die ziemlich verärgert sind“, berichtet sowohl der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Rheinland-Pfalz, Frank Hachemer wie auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Altenkirchen Volker Hain.
Der Grund: „Das Verständnis für die lange Wartezeit bis zu flächendeckenden Impfungen von Feuerwehr-Angehörigen schwindet.“ Aus immer mehr Feuerwehren ist die Empörung und Unverständnis inzwischen auch öffentlich zu hören. Derzeit ist lediglich ein sehr geringer Teil der Kameraden und Kameradinnen aufgrund von Sonderregelungen geimpft. Die große Masse wartet seit dem 23. April auf eine Impftermin.
Die Impfkampagne der Bundesregierung schreite zwar auch in Rheinland-Pfalz voran, doch noch immer bekommen nicht alle Impfwilligen zeitnah einen Impftermin angeboten. Besonders gravierend trifft dies die Mitglieder in den 41 Feuerwehren des Landkreises. Vereinzelte Informationen, dass es einigen Unternehmen gelinge, ihre Belegschaft schneller impfen zu lassen, während Feuerwehrleute sich in die normale öffentliche Terminvergabe einzuflechten hätten, verstärken den Unmut.
Man fragt sich, warum sich die Verantwortlichen in der Politik und im Landesgesundheitsministerium trotz zahlreicher Bitten, Hinweise und Appelle nicht zu einer gezielten und schnellen Impfung der Einsatzkräfte durchringen wollen.
Seit vielen Monaten halten die überwiegend ehrenamtlich, aber hochprofessionell engagierten Feuerwehrleute unter erheblichen auch persönlichen Einschränkungen überall die Einsatzbereitschaft aufrecht. Jetzt aber breitet sich die Wahrnehmung aus, dass diesem Dienst an der Allgemeinheit in der aktuellen Corona-Pandemie nicht ausreichend Rechnung getragen wird.
Interventionen des Landesverbandes und des Kreisverbandes Altenkirchen bis hin zum Gesundheitsministerium hätten aktuell nur eine hinhaltende Antwort eingebracht. Das sehen viele als deutlichen Widerspruch zu den zahlreichen Beteuerungen aus der Politik, dass das Ehrenamt in der Feuerwehr als wichtig geschätzt werde.
Kein Tag vergeht, wo nicht mindestens eine Feuerwehr im Kreis in den Einsatz fährt. Dabei besteht die Gefahr, dass die Einsatzkräfte jederzeit in direkten Kontakt mit infizierten Personen kommen, etwa bei Verkehrsunfällen oder den immer häufigeren Hilfeleistungen für den Rettungsdienst. Abstandhalten ist da manchmal schlicht unmöglich. Feuerwehrleute seien auch nicht weniger betroffen als etwa Rettungsdienst-Personal. Es ist eine Farce, dass zwar Andere an der Einsatzstelle, aber unsere Ehrenamtlichen hier nicht gezielt geimpft werden!“
Unverständnis gebe es auch gegenüber Erklärungen, die Feuerwehren könnten nicht als eigene Gruppe mit Impfungen versorgt werden: „Die Wehrleute sehen in den Feuerwehrhäusern die Möglichkeiten, dort zeitnah und zentral Impfstationen einzurichten und die Wehrleute zu erreichen.“ Auch auf die Institution der Feuerwehrärzte als mögliche Kräfte für die Impfung von Wehrleuten werde immer häufiger hingewiesen.
Leider bis heute ohne Erfolg.
Außerdem müsse dringend der Schulungs- und Übungsdienst wieder möglich werden, „denn der liegt meist wegen Corona fast brach oder beschränkt sich auf Online Schulungen.
Mit geimpften Feuerwehrleuten sei dies wieder leichter möglich. „Auch hier drohen schlimmstenfalls ernste Probleme – denn warum gibt es bei der Feuerwehr sonst ein umfangreiches Ausbildungs- und Übungsprogramm?
Daher fordert der Kreisfeuerwehrverband gemeinsam mit dem Landesverband dazu auf, das sich die Politik endlich der Schlüsselposition der ehrenamtlichen Feuerwehren besinnt und diese jetzt sofort mit gezielten Impfungen starten können, um die Sicherheit der Impfungen der weiteren Bevölkerung zu gewährleisten.“
Darüber hinaus sollte ein schnelles Impfen nicht nur im Sinne der Feuerwehrangehörigen liegen, sondern vor allem auch im Sinne des Schutzes der Bevölkerung. Denn nur so können die ca. 1300 ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Kreis Altenkirchen ihre Arbeit auch verrichten und andere Menschen zu schützen und zu retten, so der Kreisvorsitzende Volker Hain.