KREIS ALTENKIRCHEN – DGB Altenkirchen fordert Schutz vor Armut

KREIS ALTENKIRCHEN – DGB Altenkirchen fordert Schutz vor Armut – Nahezu jeder fünfte Arbeitslose im Kreis Altenkirchen direkt im Hartz IV Bezug

Der Vorsitzende des DGB Kreisverband Altenkirchen, Axel Karger, fordert ganz konkret: „Ein höherer Mindestlohn, eine bessere Absicherung bei Arbeitslosigkeit und bezahlbare Mieten in Stadt und Land, gehören aus meiner Sicht in jeden Koalitionsvertrag, der nach der Bundestagswahl ausgehandelt wird.“ Immer mehr Menschen hätten Probleme über den Monat zu kommen. Der ständige Druck führe oft zu psychischen Problemen und mindere Teilhabe, ganz zu schweigen von eingeschränkten Bildungschancen in betroffenen Familien. Ein Teufelskreis, den unsere insgesamt wohlhabende Gesellschaft nicht akzeptieren dürfe.

Wie nötig es ist, den Schutz vor Armut, sprich Hartz IV, zu verbessern, zeigen auch die Zahlen im Landkreis Altenkirchen: So sind im August 2021 im Landkreis 275 Menschen arbeitslos geworden, davon waren 17,5 % direkt auf den Bezug von Hartz IV  angewiesen, also 48 Menschen, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hatten.

Bei immerhin 20,4 Prozent, so sagen die Zahlen von 2020, ist während der Arbeitslosigkeit der Bezug von Arbeitslosengeld ausgelaufen und musste Hartz IV als Sicherung beantragt werden. Für Altenkirchen sind dies von 3367 Arbeitslosen 688 Menschen, deren Arbeitslosigkeit länger dauerte als der Anspruch auf Arbeitslosengeld.

(Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit und eigene Berechnungen DGB)

„Hier geht es vor allem um längere Bezugszeiten vom Arbeitslosengeld, damit Menschen nicht verarmen und schon gar nicht in den ersten Monaten von Arbeitslosigkeit“, konstatiert der überzeugte Gewerkschafter. „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine soziale Absicherung in Krisenzeiten ist und deshalb fordern wir, dass die neue Bundesregierung genau dies in den Blick nimmt und dann entsprechend handelt.“

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