Kommunen sparen durch LED-Straßenbeleuchtung Geld und CO2
WISSEN – Ein Weg, der sich lohnt: Kommunen sparen durch LED-Straßenbeleuchtung Geld und CO2 – Beispiele im Land zeigen: Die Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung lohnt sich. Dennoch zögern manche Kommunen noch, veraltete, ineffiziente Straßenbeleuchtungsanlagen zu modernisieren. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz und die Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und seiner Verbandsgemeinden luden daher Gemeinden und Städte ins kulturWerk Wissen zur Veranstaltung „Energieeffiziente LED-Straßenbeleuchtung“ ein. Über 50 kommunale Akteure aus der Region nutzten die Chance, Fachwissen und Erfahrungen auszutauschen und konkrete Fragen zu diskutieren.
Warum es sinnvoll ist, sich mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung vor Ort zu beschäftigen, verdeutlichte Stefan Glässner, der Klimaschutzmanager des Landkreises Altenkirchen. In vielen Städten und Gemeinden verursache die Straßenbeleuchtung 30 bis 50 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs, in kleineren Ortsgemeinden – wie sie im Landkreis Altenkirchen häufig vorkommen – liege der Anteil teilweise sogar deutlich höher, so Glässner. Seiner Einschätzung nach ist die LED-Technik ein wichtiges Mittel, um dem hohen Stromverbrauch vor dem Hintergrund steigender Strompreise entgegenzuwirken.
Inwiefern sich die Umrüstung der Straßenbeleuchtung lohnen kann, zeigte Klimaschutzmanager Andreas Pfaff am Beispiel der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen. Dort wurden in acht Ortsgemeinden 1.050 Quecksilberdampfleuchten durch hocheffiziente LED-Leuchten von 2012 bis 2014 schrittweise ausgetauscht. Das Investitionsvolumen der Maßnahme belief sich auf insgesamt 550.000 Euro. Die Energiekosten betrugen vor dem Austausch der Leuchten 100.740 Euro pro Jahr. Nach der Umrüstung können bei einem gleichbleibenden Strompreis jährlich 75 Prozent (76.000 Euro) der Energiekosten eingespart werden. Die Maßnahme amortisiert sich demnach nach 7,2 Jahren. Sollte der Strompreis in den kommenden Jahren steigen, verkürzt sich die Amortisationszeit.
Frank Gielsdorf von der EnergieNetz Mitte GmbH ging in seinem Vortrag darauf ein, worauf bei der wirtschaftlichen Planung und Umsetzung von LED-Straßenbeleuchtungsanlagen zu achten ist. Er verdeutlichte, dass es bei der Umrüstung keinen Königsweg gebe, sondern immer eine Analyse des Einzelfalls von Nöten sei, um eine sinnvolle Entscheidung vor Ort zu treffen. Er veranschaulichte dies am Beispiel der Fußgängerzone in Altenkirchen und der Hauptstraße in Selbach (Sieg). Zudem wies er darauf hin, dass der Einbau hocheffizienter LED-Technik bei der Sanierung von Straßenbeleuchtungsanlagen seit Anfang Oktober wieder mit Zuschüssen von Seiten des Bundesumweltministeriums gefördert werde. Im Rahmen der Kommunalrichtlinie können Kommunen eine Zuwendung in Höhe von 20 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten, wenn sie die CO2-Emissionen der Anlagen um mindestens 70 Prozent verringern.
Juristische Fragen zu den Themen Ausschreibung und Vergabe, Erhebung von Straßenausbaubeiträgen sowie zur zeitweisen Nachtabschaltung beantwortete Thorsten Ernst von der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Bevor sich die Anwesenden bei einem geführten Abendspaziergang ein Bild von den LED-Straßenbeleuchtungsanlagen im Umfeld der Stadtwerke Wissen machten, fasste Peter Müller, der die Veranstaltung von Seiten der Energieagentur moderierte, den Abend wie folgt zusammen: „Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ist sicherlich kein Spaziergang, aber ein Weg, der sich lohnt. Die Kommune senkt ihren Stromverbrauch deutlich, reduziert dadurch ihre Energiekosten nachhaltig und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz vor Ort.“ Dies bekräftigten anwesende Vertreter von Kommunen aus der Region, die bereits auf LED-Technik umgestellt haben. Keiner habe die Entscheidung bereut und würde es jederzeit wieder so machen.
Fotos: Großes Interesse an Energieeffizienz mit LED-Straßenbeleuchtung im kulturWerk Wissen