Königliche Grenzsteine in der Gemarkung Ingelbach

Ingelbach 1172     INGELBACH – Auf den Spuren der preußischen Grenzsteine – Die Gesellschaft für Heimatforschung (GfH), ein Arbeitskreis des Westerwaldvereins, ist damit befasst, im Westerwald die ehemalige Ländergrenze zwischen dem früheren Königreich Preußen und dem Herzogtum Nassau zu erforschen. Sie bestand von 1806 bis 1866 und die Bewohner des Westerwaldes waren in dieser Zeit hüben Nassauer und drüben Preußen. Die kulturellen Folgen der Grenze sind bis in die Gegenwart spürbar, obwohl sie heute nur noch Denkmalscharakter hat.

Daher spricht man in diesem Zusammenhang vom längsten Denkmal des Westerwaldes. Die mit 174 Hauptsteinen, sprich Grenzsteinen, und 1.620 so genannten Laufern, Zwischensteinen, „abgesteinte“ Grenze durchschnitt den Westerwald vom Stegskopf im Norden mit dem Hauptstein Nummer 1 bis an den Rhein zwischen Horchheim und Niederlahnstein mit dem Hauptstein Nummer 174 im Süden.

Die Gesamtlänge der Grenze betrug circa 150 Kilometer und wurde von einer gemeinsamen Kommission des Herzogtums Nassau und des Königreiches Preußen angelegt. Die Grenzsteinsetzung erfolgte erst im Jahre 1813. Wenige Jahre vorher, 1806, war das Herzogtum Nassau im Zuge der napoleonischen Neuordnung Europas entstanden. Im Jahre 1866 verlor die Grenze wieder ihren Rechtscharakter als Hoheitsgrenze, als Nassau von Preußen annektiert wurde. Damit verloren die Grenzsteine aber nicht als Kleindenkmale ihre kulturelle Bedeutung und stehen seither unter Denkmalschutz.

Der Arbeitskreis möchte die Grenzsteine als kulturelles Erbe erhalten und erlebbar machen. Im Bereich Ingelbach wurden drei Grenzsteine lokalisiert, gefunden, freigelegt und hergerichtet. An den Fundstellen trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Wilfried Gbler, Reimund Haas, Manfred Holl und Klaus Brag. Fotos: Rewa

 

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