KOBLENZ – FREIE WÄHLER Koblenz nominieren Dennis Graf als Direktkandidaten zur Landtagswahl 2026 im Wahlkreis 8 – Koblenz (rechte Rheinseite)/Lahnstein

KOBLENZ – FREIE WÄHLER Koblenz nominieren Dennis Graf als Direktkandidaten zur Landtagswahl 2026 im Wahlkreis 8 – Koblenz (rechte Rheinseite)/Lahnstein

Der 45-jährige Maschinenbautechniker Dennis Graf wurde am 23. Mai 2025 einstimmig zum Direktkandidaten der FREIEN WÄHLER für den Landtagswahlkreis 8 (Koblenz rechte Rheinseite/Lahnstein) nominiert. Die Aufstellungsversammlung fand in Arenberg statt.

Dennis Graf, gebürtiger Schwabe, lebt seit 17 Jahren in Koblenz. Aufgewachsen im ländlichen Raum kennt er die Herausforderungen auf dem Land aus erster Hand. Er ist verheiratet und lebt mit zwei Katzen in Koblenz. Nach einem Realschulabschluss und einer Ausbildung zum Technischen Zeichner zog es ihn 2008 berufsbedingt nach Koblenz, wo er sich zum Maschinenbautechniker weiterbildete. Beruflich entwickelt und konstruiert er automatisierte Industriemontageanlagen. Im Ehrenamt engagiert er sich als Mitglied der FREIEN WÄHLER sowie im Umweltausschuss der Stadt Koblenz und ist zudem im Burschenverein und im Karnevalsverein aktiv. Wahlkampferfahrung bringt er aus dem vergangenen Winter mit, dort stand er für den Bundestag als Direktkandidat für Koblenz zur Wahl und konnte mit seinem authentischen Auftreten viele Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen.

Als Ersatzkandidat wurde Marcel Müller aus Koblenz aufgestellt. Müller absolvierte eine Ausbildung zum Ofen und Heizungsbauer und studierte danach erfolgreich Bauingenieurwesen. Er ist 33 Jahre alt, er ist verheiratet und Familienvater. Ehrenamtlich ist Müller für die FREIEN WÄHLER als Ortsbeiratsmitglied in Arenberg-Immendorf und im Sozialausschuss der Stadt Koblenz aktiv. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des NC Blau-Weiß Niederberg.

„Graf und Müller sind ein Spitzen-Team. Die beiden ergänzen sich gut und bringen Erfahrung und Überzeugung mit. Ich bin froh, dass die Kreisvereinigung Koblenz die beiden für den Wahlkreis gewinnen konnte“, freut sich Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der Kreispartei Koblenz.

In seiner Antrittsrede stimmte Graf die anwesenden Mitglieder und Gäste auf seine Themen ein: „Ich sehe, wie viel Potenzial unsere Region hat – und wie viele Menschen das Gefühl haben, dass genau dieses Potenzial von der Politik übersehen wird. Ich bin angetreten, weil ich das ändern will. Weil ich Politik machen möchte, die zuhört, erklärt und handelt.

Eine originäre und immens wichtige Aufgabe der Landespolitik ist es, dafür zu sorgen, dass die nachfolgende Generation gute und faire Chancen auf Bildung und Ausbildung hat. Wir müssen unsere Schulen und Berufsschulen stärken – nicht nur mit Geld, sondern auch mit Struktur und Konzepten. Es ist nicht notwendig, dass jeder studiert – aber jeder muss gute Zukunftschancen haben. Daher brauchen wir moderne Bildungseinrichtungen, die auf die Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und Auszubildenden in unserer Region zugeschnitten sind und gute Bedingungen für das gemeinsame Lernen bieten. Klar ist aber, Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel stellen auch unsere Kinder vor Herausforderungen. Wir brauchen dringend wieder kleinere Klassen und einen stärkeren Fokus auf Medienkompetenz.

Die besten Bildungsangebote nützen unseren Schülerinnen und Schülern aber nichts, wenn sie zur Schule nicht hinkommen oder der Heimweg im stickigen, übervollen Bus zwei Stunden dauert. Doch nicht nur Schüler brauchen Verlässlichkeit, auch Pendler und Senioren sind auf pünktliche Bahnen und Busse angewiesen. Doch Baustellen, Verspätungen und unzureichende Taktung gefährden leider das Vertrauen in den ÖPNV. Besonders im ländlichen Raum brauchen wir tragfähige Konzepte und klare Regelungen, was die Kommune leisten und was das Land dafür bezahlen muss. Bisher ist hier vieles zu schwammig gehalten mit dem Resultat, dass der ÖPNV von vorne bis hinten unterfinanziert ist.

Doch nicht nur beim ÖPNV sehen wir finanzielle Defizite. Unsere Kommunen ächzen unter den steigenden Ausgaben, rund 630 Millionen Euro haben die rheinland-pfälzischen Gemeinden und Städte laut Aussage des Städtetag Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr Miese gemacht. In vielen Stadt- und Gemeinderäten kann deshalb nicht mehr investiert werden, freiwillige Leistungen werden von der ADD gestrichen, kulturelle und sportliche Angebote eingedampft, dringend nötige Sanierungen aufgeschoben. Das geht an die Grundfeste der kommunalen Selbstverwaltung, Das Land darf nicht immer mehr fordern ohne die Kommunen auf der anderen Seite auch dementsprechend zu unterstützen, so sieht es das Konnexitätsprinzip vor. Daher müssen die Kommunen dringend über den Kommunalen Finanzausgleich entlastet und parallel geguckt werden, wie einerseits die Belastung verringert und andererseits Quellen für nachhaltige Einnahmen erschlossen werden können.

Eine solche Einnahmequelle können Erneuerbare Energieträger sein, die schon jetzt für viele Gemeinden einen wesentlichen Beitrag zum Haushalt leisten. Während früher ein Kraftwerk für viele Haushalte zentral versorgt hat, können heute Windräder und PV-Anlagen in Verbindung mit Energiespeichern nicht nur für eine dezentrale Versorgung, sondern auch für eine Wertschöpfung vor Ort sorgen, an der durch lukrative Beteiligungsmöglichkeiten auch Privatpersonen teilhaben können. Um unsere Energieversorgung nachhaltig zu stabilisieren, Energiespitzen zu glätten und den Strompreis auch wirklich zu senken brauchen wir aber dringend Energiespeicher, sowohl für die kurzfristige Spitzenglättung als auch für langfristigere Strombereitstellung. Hier muss die Landesregierung darauf hinarbeiten, dass Genehmigungsverfahren verkürzt und Privilegierungen für den Bau von Speichern geschaffen werden, etwa durch eine Änderung des § 35 im Baugesetzbuch oder durch eine Anpassung des Landesentwicklungsprogramms. Damit einhergehend muss auch dringend unsere Netzinfrastruktur ertüchtigt und ausgebaut werden, denn der Strombedarf steigt und damit auch die Anforderungen an unser Netz.

Neben der Netzinfrastruktur brauchen wir aber auch flächendeckend eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Denn so romantisch ein Brief auch ist, darf es nicht sein, dass mancherorts das Verschicken eines Briefes einfacher ist als das Versenden einer E-Mail. Wir brauchen flächendeckenden Breitbandausbau, der den ländlichen Bereich zukunftsfest macht. Der wirtschaftliche Erfolg der ansässigen Unternehmen darf durch mangelnde Initiative im Netzausbau nicht länger beeinträchtigt werden. Auch die fehlende gesellschaftliche Teilhabe aufgrund mangelnder digitaler Infrastruktur ist ein großes Problem. Ob Vertragsabschlüsse, Bankgeschäfte oder Einkäufe, alles wird zunehmend digitaler. Die Menschen im ländlichen Bereich dürfen dabei nicht abgehängt, sondern müssen gezielt mitgenommen werden.

Ein anderes, allseits bekanntes Infrastrukturproblem sind kaputte Straßen und marode Brücken. Unsere ansässigen Firmen und die Bürgerinnen und Bürger leiden unter den heruntergewirtschafteten Straßen und Brücken. An einigen Stellen sind Brücken nur noch langsam oder mit Gewichtsbeschränkung befahrbar. Aber wir dürfen auch nicht immer nur auf der Stelle treten und gerade so den Bestand erhalten. Die geplante Mittelrheinbrücke in St. Goarshausen ist schon seit den 60er Jahren ein Thema. Wir sind zwar mittlerweile einige Schritte weiter, allerdings muss eine Großbaustelle während der BUGA2029 vermieden werden. Ob für Pendler, Handwerker, Spediteure oder sonstige Verkehre, diese Brücke ist eine wichtige Verbindung für unsere Wirtschaft und könnte einen entscheidenden Beitrag zu der Entwicklung der Region leisten.

Doch auch über die vorgenannten Rahmenbedingungen hinaus brauchen wir eine Wirtschaftspolitik, die in die Zukunft denkt und gezielt Unternehmen ansiedelt, die unseren Standort voranbringen. Wir müssen endlich die Handbremse lösen, sowohl bei der überbordenden Bürokratie als auch bei unserem geradezu ängstlichen Umgang mit Neuem. Was uns nicht weiter hilft, ist ein Landesklimaschutzgesetz, dass die ambitionierten Zielsetzungen des Bundes nochmals verschärft und unsere Wirtschaft in helle Aufregung versetzt. Wir brauchen dringend Planbarkeit und Verlässlichkeit, um den Übergang gut und gemeinsam mit der Bevölkerung zu gestalten. Ohne Not in einer international und wirtschaftlich so angespannten Situation die Daumenschrauben anzulegen ist unverantwortlich.

Für unverantwortlich halte ich auch den Abbau unseres Gesundheitssystems gerade im ländlichen Raum. Es kann nicht sein, dass man mittlerweile kaum mehr einen Hausarzt findet, von Kinder- oder Fachärzten ganz zu schweigen. Und dass in meinem Wahlkreis seit der Teilschließung 2024 in Lahnstein kein einziges Krankenhaus für die Menschen bereitsteht, ist ebenfalls bezeichnend. Corona hat uns eines gezeigt: Ein Gesundheitssystem muss funktionieren und Reserven haben, sonst kollabiert es bei größeren Herausforderungen. Daher brauchen wir gezielte Anreize, damit junge Mediziner auch wieder auf dem Land arbeiten. Darüber hinaus darf man den immer höher werdende Bedarf an Psychotherapeuten nicht vergessen. In Rheinland-Pfalz kommen laut statistischem Bundesamt auf 100.000 Einwohner nur 32 Psychotherapeuten, damit liegen wir mit dem Wert auf dem vorletzten Platz in Westdeutschland. Die Bedarfsplanung ist seit den frühen 1990er Jahren nicht mehr reformiert worden und seit Langem nicht mehr zeitgemäß.

Im Bundestagswahlkampf war ich bei vielen ehrenamtlich organisierten Vereinen. Ob in der Feuerwehr, im Sportverein, im Karnevalsverein, im Katastrophenschutz oder in der Flüchtlingshilfe: Unsere Gesellschaft funktioniert, weil viele Menschen freiwillig Verantwortung übernehmen. Deshalb muss es zwingend mehr finanzielle Mittel für unsere ehrenamtlichen Helfer geben und überflüssige Bürokratie muss hier auf ein erträgliches Maß gebracht werden. Diese Menschen brauchen keine Urkunde – sie brauchen Unterstützung, Respekt und echte Entlastung. Immer wieder wurde mir der Punkt GEMA-Gebühren genannt und hier muss ich sagen: Es kann nicht sein, dass auf ehrenamtlich organisierten, gemeinnützigen Veranstaltungen ohne jedes kommerzielle Interesse teils horrende Gebühren abgeführt werden müssen. Das lähmt Vereine, schafft großen Aufwand und Haftungsrisiken für die Ehrenamtlichen und führt wie im Falle der Koblenzer Chöre auf dem letzten Weihnachtsmarkt zum Ausfall von Veranstaltungen. Hier muss das Land wie in Hessen tätig werden, eine entsprechende Initiative hatte unser Landtagsabgeordneter Stephan Wefelscheid schon in die Haushaltsdebatte eingebracht.

Auch Jäger sind vielerorts ehrenamtlich tätig und leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Wälder und zur Hege der Wildtiere. Was ich hier im vergangenen Jahr mitbekommen habe ist doch schon sehr fragwürdig. Das neue Jagdgesetz, man kann es nicht anders sagen, schießt am Ziel vorbei. Offensichtlich wurde hier nicht auf die Fachexpertise der Jäger gehört, sondern man hat Politik vom Mainzer Schreibtisch aus gemacht. Die Gängelung unserer Jäger ohne auf die realen Zustände und die vorhandene Erfahrung zu blicken ist absolut unangebracht. Ich kann den großen Unmut der Jagdverbände da durchaus nachvollziehen.

Zu Unmut führen auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Insbesondere bezahlbarer Wohnraum ist für viele Menschen und Familien kaum noch vorhanden. Viele können sich die Miete nicht mehr leisten, ganz zu schweigen davon ein Haus zu kaufen. Daher muss die Landesregierung dringend aktiver werden und Anreize für den Bau günstiger Wohnungen setzen. Auch die Abschaffung der Grunderwerbsteuer beim ersten Immobilienkauf wäre ein echter Schritt für junge Familien. Ob für Mieter oder Eigenheimbesitzer, ein gut geplanter ÖPNV ist unerlässlich, um Menschen eine Möglichkeit zu geben, in bezahlbaren Regionen zu wohnen.

Abschließend möchte ich nochmals auf die BUGA 2029 zu sprechen kommen. Diese BUGA hat eine Besonderheit, da sie das gesamte obere Mittelrheintal betrifft und damit ein größeres Gebiet umfasst, als es sonst üblich ist. Bisher fehlen aber soweit ich weiß stimmige Konzepte für die verschiedenen Standorte. Auch die Verkehrsverbindungen, für eine BUGA mit einer so großen Ausdehnung enorm wichtig, werfen Fragen auf. Die Sanierung der Bahnhöfe und ein Plan für einen verlässlichen ÖPNV für Millionen von zusätzlichen Fahrgästen ist noch nicht begonnen. Was ist mit Barrierefreiheit? Hier müssen die Baumaßnahmen in diesem Jahr noch begonnen werden, die Zeit rinnt uns durch die Finger. Im Besonderen werfen Aussagen Fragen auf, die Großbaustellen in diesem Zeitraum verorten. So sind zum Beispiel die Umsetzung und der Bau der Mittelrheinbrücke und die Rheinvertiefung im Mittelrhein genannt worden. Die Landesregierung muss hier schnellstmöglich Klarheit schaffen, dafür werde ich mich einsetzen.“

Nun geht Dennis Graf mit seinem Team motiviert in den Wahlkampf und freut sich auf die herausfordernden Aufgaben: “Im Bundestagswahlkampf hatte ich sehr viele gute Gespräche mit tollen Menschen. Auf die Menschen, die Gespräche und die Unterstützung aus dem Wahlkreis freue mich jetzt schon. Ich gehe mit viel Energie in den Wahlkampf. Ich freue mich schon auf die Aufgaben im Landtag“, sagt Graf mit Augenzwinkern „und hoffe, dass ich viel für meinen Wahlkreis bewegen kann. Gehen wir es an!“

Beitrag teilen