Koblenz erlebt das alljährliche Spektakel Rhein in Flammen
Schon Tage vor dem spektakulären Ereignis füllte sich der Platz vor der Jugendherberge auf der Festung Ehrenbreitstein mit so allerlei Munitionskisten. Emsig wurden die einzelnen Feuerwerkskörper, wobei der schwerste sieben Kilo wog, in Position gebracht, eine Kabine mit dem Kommandostand des Sprengmeisters aufgebaut und alles abgesperrt und schwer bewacht. Samstagnacht, nach Einbruch der Dunkelheit, gegen 23.00Uhr, ging es los. Nachdem die letzten Fahrgäste entweder auf das Festungsplateau und andere mit der Seilbahn talwärts gefahren waren wurden die Gondeln in die Stationen gebracht. Der Gondelverkehr ruhte während der Schiffsverkehr mit 72 beleuchteten und geschmückten Schiffen, besetzt mit 30.000 Fahrgästen, sich auf Koblenz zu bewegte.
Ein gigantischer Anblick für die Besucher, die es sich am Ufer seit Stunden teilweise recht gemütlich gemacht hatten. Der befürchtete Andrang auf die Plätze am BUGA Gelände war ausgeblieben und die anwesenden Ordnungshüter sahen entspannt dem Abend entgegen. Auf 17 Kilometer hatten die Rheinanliegergemeinden die Gäste auf den Schiffen schon mit Feuerwerk von Burgen und Schlössern erfreut, ehe in Koblenz das große Höhenfeuerwerk mit viel Geknalle und buntem Rauch von und unter Europas zweitgrößter Festung gezündet wurde. Ganz pünktlich begann es zwar, schien aber dann unter einem Problem zu leiden, den Minutenlang blieb alles dunkel und der angekündigte Regenbogen war weder auf den Fernsehschirmen noch am Rheinufer so richtig zu erkennen. Das tat aber der Begeisterung der feiernden Menschen unter den Bäumen an der Talstation der Seilbahn keinen Abbruch. Die hatten es sich mit Picknickdecken, Campingstühlen und Kühltaschen am Rheinufer bequem gemacht und genossen den regenfreien, recht lauen Sommerabend. „Rhein in Flammen“ gilt als Touristenmagnet im Mittelrheintal. Das Fest hat Tradition: Bereits 1756 wurde zu Ehren des Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff in Koblenz ein Feuerwerk gezündet.
Auch die Heimfahrt der vielen Besuchern verlief Dank der reichlich präsenten Polizei fast problemlos. Die anrollenden Shuttelbusse brachten die Menschenmassen zu den PR Parkplätzen und von dort aus konnten sie die Heimfahrt antreten. Lediglich wer nach dem Feuerwerk in die Koblenzer Innenstadt mit dem Auto wollte, hatte schlechte Karten, denn da waren tausende von Fußgängern unterwegs, die die Straßen verstopften. Trotz dieser vielen Menschen verlief dieses Event friedlich. Polizei und Rettungsdienste hatten die kleinen Probleme, die hier und da anfielen gut im Griff. (mabe)